CD Rezension
Punikoff Vol. 3
Sampler
Erschienen bei: OPOS-Records
Shagadelic Baby, Shagadelic! Das fiel mir als erstes ein, als ich den nunmehr III. Sampler von Austin, Punikoff, Powers in Händen hielt.
Und das ist in erster Linie auf die Optik gemünzt, die in den buntesten Farben und völlig „Abgespaced“ daher kommt.
Tatsächlich steht dahinter aber eine Absicht und ein Gedanke. Was man spätestens beim Silberling selber feststellt, der als Aufdruck die Abspielanleitung der „Goldenen Schallplatte“ enthält, welche 1977 mit der Voyager Sonde ins Weltall geschossen wurde. Deshalb wurde auch die Seite, welche vom Laser abgetastet wird, in Gold gefärbt. Ihr merkt, dass hat alles Sinn und Verstand.
Das der Notenschlüssel auf dem Cover des DigiPak auch eine Schwarze Sonne enthält, deutet dezent darauf hin, das auf dieser Lichtscheibe kein Johann Sebastian Bach gepresst wurde, wie auf derjenigen Scheibe die aktuell über 25 Milliarden Kilometer entfernt von der Mutter Erde im All schwebt.
Auf der Innenseite des DigiPak hat uns Punikoff einige Worte zu und über den Sampler hinterlassen.
Das Beiheft ist mit seinen 16 Seiten ebenfalls mit dem Coverbild gestaltet. Im inneren findet mal allerdings nicht die Texte der insgesamt 18 Tracks mit einer Spielzeit von etwas über 67 Minuten.
Vielmehr findet man von jeder Band, Projekt, Künstler, welcher auf der CD vertreten ist Informationen zu Gründungsjahr, Herkunft und Musikrichtung. Alles mit einem starken „Blaustich“ und von einem Nächtlichen Sternenhimmel hinterlegt, aber die Kontraste sind super und deshalb auch alles Lesbar. Auf der Rückseite des Beiheftes, gibt es in bester Skinhead Manier ohne ende Grüße. Und was soll ich sagen, auch euer treuer Freund und Erzähler wird aufgezählt. Da war ich aber überrascht und sehr erfreut. 😊Als Grafiker konnte Austin, äh… Punikoff, Ragnarok Design aus Moskau gewinnen, der alles einwandfrei umgesetzt hat. Definitiv schon ganz anders, als die meisten Produktionen in „unserem Beritt“.
Das trifft auch auf den musikalischen Inhalt zu. Von der Ballade bis zum Hatecore ist hier alles vertreten. Wenn wir den neuen Punikoff Jingle am Ende abziehen, haben wir 17 Tracks von 15 verschiedenen Künstlern.
Als Info auch noch ganz nützlich: Alle Titel wurden extra für das Scheibchen eingespielt, oder stammen aus den Tiefen der Archive und wurden nie zuvor veröffentlicht.
Ab jetzt versuche ich mich so kurz wie möglich zu halten, denn Romane will ich hier nicht zumuten.
Den Beginn machen Heilige Jugend mit „Dem Deutschen Knaben“. Ja, und der geneigte Hörer bekommt auch genau das, was erwartet. Starker Einstieg.
Symphonie des Blutes folgt auf dem Fuße mit „Wir sind im Kampf“. RAC mit viel Metal Einschlag. Der Musikstil ist derzeit in unseren Gefilden sehr beliebt, und deshalb auch zurecht auf dem Sampler.
KTE (Kameradschaft-Treue-Ehre) sind für mich die Überraschung auf dem Silberling (Goldenling?). Gründungsjahr wird mit 2005 angegeben. Aber irgendwie immer an mir vorbeigelaufen. Doch zuletzt hörte man „KTE“ immer öfters in den Gerüchteküchen der Musikmafia. Ob es da wohl bald ein Vollalbum geben wird?
One Million Lies aus Schweden haben mich zuletzt 2023 mit dem gleichnamigen Album überrascht. Hier sind sie mit „Get in Line“ vertreten. Der Song ist schöner Punkrock, und ich hätte davon gerne mehr gehört. Leider ist beim Mastern wohl irgendwas schiefgelaufen. Der Song kommt sehr leise rüber. Er hätte mehr Dampf verdient, und das liegt nicht an den Musikern!
Der Hoffnungsträger erfreut uns mit „Steig Empor“. Der Barde gehört definitiv zum oberen Drittel der Sängerknaben im Deutschsprachigen Raum. Hier mal etwas flotter, aber nicht schlechter als seine ruhigen Sachen. Ich bin mir sicher, da kommt dieses Jahr noch was von ihm.
Nordic Storm sind gleich mit 2 Stücken vertreten: „Der Aufstand“ und „Nie gefragt 2“. Ich gebe zu, habe im hiesigen Regal nichts von den Jungs aus Mecklenburg gefunden. Bekommen aber für ihre Beiträge hier ein solides „Bodenständige Volksmusike“. Wird bei mir eher nicht hängen bleiben.