Gesetze schwächen den Menschen, weil sie ihn in eine künstliche Struktur zwingen, in der das Denken, Fühlen und Handeln nicht mehr aus dem eigenen moralischen Bewusstsein heraus erfolgt, sondern durch äußeren Zwang ersetzt wird. Ein Gesetz sagt dem Menschen, was er tun oder unterlassen soll – nicht auf Grundlage von Wahrheit oder Gerechtigkeit, sondern basierend auf dem Willen einer autoritären Machtstruktur. Der Mensch wird damit von einem moralischen Wesen zu einem funktionierenden Teil eines Systems gemacht, das gehorsame Bürger braucht, keine selbstbestimmten Individuen.
In einem solchen System ist der Gesetzestext wichtiger als das Gewissen. Die Menschen lernen, dass es nicht darum geht, Verantwortung für ihre Entscheidungen zu übernehmen, sondern darum, sich regelkonform zu verhalten. Sie handeln nicht mehr aus innerer Überzeugung, sondern aus Angst vor Strafe oder dem Bedürfnis nach Anerkennung durch Autoritäten. Dadurch entsteht eine Kultur, in der Unterwerfung belohnt und eigenständiges Denken bestraft wird. Der Mensch wird schwach, nicht weil er zu wenig Gesetze hat, sondern weil er verlernt hat, sich selbst zu führen.
Gesetze produzieren keinen ethisch reifen Menschen. Sie erzeugen ein Klima der Passivität, in dem Menschen darauf warten, dass ihnen gesagt wird, was richtig und falsch sei. Aber Moral kann nicht diktiert werden. Sie muss im eigenen Inneren erkannt, reflektiert und gelebt werden. Wer sich auf Gesetze verlässt, verlässt sich auf eine Struktur, die von Menschen mit Machtinteressen geschaffen wurde. Und Machtinteressen orientieren sich nicht an Wahrheit oder Ethik – sie orientieren sich an Kontrolle.
In einer gesetzestreuen Gesellschaft wird Gehorsam mit Moral verwechselt. Der brave Bürger gilt als gut, weil er die Regeln befolgt – unabhängig davon, ob diese Regeln Gewalt, Ausbeutung oder Ungerechtigkeit legitimieren. Die Fähigkeit, Unrecht zu erkennen und sich ihm zu widersetzen, verkümmert. Gesetze schwächen den Menschen also nicht nur psychologisch, sondern auch spirituell. Sie trennen ihn von seiner natürlichen Intuition, von seiner Fähigkeit zur Unterscheidung, und ersetzen sie durch eine künstliche Norm, die von außen kommt.
Das ist der eigentliche Schaden, den Gesetze anrichten: Sie hindern den Menschen daran, in die volle Verantwortung für sein Leben zu gehen. Sie erzeugen die Illusion von Ordnung, während sie in Wahrheit Unmündigkeit zementieren. Ein freier, bewusster Mensch braucht keine Gesetze, um das Richtige zu tun – er braucht nur Zugang zu seinem eigenen Gewissen und den Mut, nach ihm zu handeln. Alles andere ist Dressur, keine Entwicklung.
@KeinGottKeinStaatNurDu