Goethe, der große Menschenkenner, läßt im „Faust” den Mephisto aussprechen, was die Menschen in Bewegung bringt: der Besitztrieb, der Machttrieb und der Geschlechtstrieb. Die Aufgabe jenes negativen Prinzips, das der Volksmund von alters her den „Teufel” nennt, ist nach Goethe, der Menschheit die Idole Gold, Macht und Geschlechtsliebe voranzutragen. Und wie kämpfen wir um diese Dinge, die uns das irdische Glück zu verheißen scheinen! Zuletzt haben wir gar die Atombombe erfunden, mit der wir uns die Errungenschaft unserer „Zivilisation” streitig machen. Denn mehr als rein materielles Glück und Wohlleben erstreben ja die allermeisten nicht, wie schon Schiller erkannte:
„Solange nicht den Lauf der Welt
Philosophie zusammenhält,
erhält sich das Getriebe
durch Hunger und durch Liebe!”
Natürlich wollen wir alle das Gute, das Schöne, das Edle, nicht nur für uns, sondern auch für die andern. Aber
„leicht beieinander wohnen die Gedanken, doch hart im Raume stoßen sich die Sachen.”
Wie leicht fühlt sich der