Tom-Oliver Regenauer | 14.12.2024
Es war einmal die UNESCO.
Diese farbenfroh-inklusiv erscheinende UN-Suborganisation für Erziehung, Wissenschaft und Kultur. Sie wollte »das Undenkbare wenigstens wieder denkbar machen«. So steht es auf Seite 21 des 1946 vom ersten Generaldirektor Julian Huxley verfassten Gründungsdokuments.
Gemeint war die Eugenik. Rassenlehre.
Die genoss kurz nach Hitler nämlich keinen besonders guten Ruf, sollte uns nach Ansicht von Huxley und Co. jedoch schon bald in überarbeiteter Form als Humangenetik, Bioethik oder biodigitale Konvergenz wieder mit ihren Zuchtprogrammen beglücken dürfen. Mit Transhumanismus.
Was Julian Huxley im Rahmen seines im wahrsten Sinne des Wortes wegweisenden Dossiers unterschlug – immerhin prägte er auch den Begriff Transhumanismus – ist die Tatsache, dass die Vereinten Nationen nicht nur »das Undenkbare wieder denkbar machen«, sondern auch »das Denkbare undenkbar machen« wollten.
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Die sozialarchitektonischen Vektoren in Richtung einer homogenisierten, pflegeleichten Hominidenbrut – dem Nutzmensch – sind gepflastert mit Stolpersteinen evolutionärer, aufklärerischer Errungenschaften:
Selbstbewusstsein und -erhaltungstrieb, Freiheitsdrang, Kreativität, Sozialkompetenz, Empathie, kritisches Denken.
All das steht den postmodernen Variationen von Eugenik beharrlich im Weg.
Niemand, der originäre Gedanken pflegt, eigene Wege geht und seine Freiheiten schätzt, möchte Teil eines mit der Cloud gekoppelten, genetisch optimierten Kollektivs seelenloser Konformisten werden. Und doch sind es die meisten schon längst. Ob sie Herrschaftsnarrative goutieren, oder Widerstand dagegen leisten – alles, was sie wahrnehmen, diskutieren, verteidigen oder ablehnen stammt aus dem Netz.
Es sind limitierte, interpretierte und manipulierte Informationen aus dritter Hand.