Neben-Anwendungsgebiete des Weißdorns sind Beschwerden, die mit Unruhe in Verbindung stehen, beispielsweise Nervosität, Schlafstörungen, Reizbarkeit oder Stimmungsschwankungen.
Pflanzenbeschreibung
Weißdorn
Weißdorn ist auf der gesamten Nordhalbkugel im gemäßigten Klima heimisch.
Er wächst bevorzugt an Waldrändern oder Hecken an möglichst sonnigen Standorten. Am liebsten wächst er auf Lehmboden, Kalkböden mag er weniger gern. Weißdorne können sehr alt werden. Einige Exemplare sind über 500 Jahre alt.
In einigen Bundesländern ist der Weißdorn sehr selten geworden, sodass man ihn als bedrohte Art bezeichnen kann. In anderen Gegenden gehärt der Weißdorn zu den häufigen Sträuchern.
Eigentlich kann man gar nicht von "dem" Weißdorn sprechen, denn es gibt viele Weißdorn-Arten, die sich gerne miteinander kreuzen. Daher gibt es auch zahlreiche Mischlinge (Hybriden), die sich für den Laien oft kaum erkennbar von den eigentlichen Arten unterscheiden.
In Deutschland gibt es vorwiegend zwei richtige Arten, den eingriffeligen Weißdorn und den zweigriffeligen Weißdorn. Ersterer hat Blüten mit einem Griffel (ein Teil der Blüte) und letzterer hat Blüten mit zwei und mehr Griffeln. Ansonsten unterscheiden sich die beiden Arten kaum voneinander. Daher werden sie und ihre Mischlinge auf dieser Webseite wie eine einzige Heilpflanze beschrieben.
Der mehrjährige Strauch oder Baum wird bis zu 5 Meter hoch. Die Äste sind weit verzweigt und tragen eine gräuliche, glatte Rinde. Die Zweige haben Dornen, die etwa 2 Zentimeter lang sind. Der ganze Strauch riecht ein wenig nach Bittermandeln, sodass der feinnasige Kenner ihn schon von weitem riechen kann.
Die glänzenden Blätter sind insgesamt eiförmig, haben aber mehrere Ausbuchtungen, sodass sie gelappt aussehen. Die Blatträndern sind häufig etwas gesägt.
Kurz nachdem im Frühjahr die Blätter gewachsen sind, erscheinen im Mai bis Juni die weißen Blüten, die in Trugdolden stehen.
Diese Blüten sehen ähnlich aus wie Apfel- und Kirschblüten und zeigen die Verwandtschaft zu diesen Bäumen. Sie haben fünf weiße, manchmal rosa angehauchte Blütenblätter. Die Blüten werden bis zu 1,5 cm groß und riechen nach Mäuseurin, wie das Deutsche Arzneibuch schreibt.
Aus den Blüten entwickeln sich bis August oder September rote, glänzende Früchte, die ein wenig wie Mini-Äpfel aussehen. Der Geschmack die Früchte ist vor allem mehlig und ein wenig säuerlich.
Anbautipps
Weißdorn
Weißdorn ist unkompliziert in Hinblick auf die Bodenqualität. Lehmboden ist ihm lieber als kalkreicher Boden. Er jedoch einen weitgehend sonnigen Standort.
Am einfachsten ist der Anbau des Weißdorns, wenn man fertige Pflanzen kauft und einpflanzt. Diese Pflanzen setzt man am besten im Frühling in den Boden.
Könner können Stecklinge vom halbreifen Holz schneiden, und den Weißdorn so vermehren. Diese Vorgehensweise ist beim Weißdorn jedoch nicht einfach.
Sammeltipps
Weißdorn
Beim Sammeln von Weißdorn-Pflanzenteilen sollte man besonders darauf achten, dass der Weissdorn abseits der Straßen wächst und auch nicht in der Nähe von konventionell bewirtschafteten Feldern.
Wenn man solche abseits wachsende Weißdorne gefunden hat, kann man zwei bis drei Mal im Jahr davon sammeln, denn drei verschiedene Pflanzenteile sind heilkräftig.
Zwischen Mai und Juni sammelt man die weißen Blüten, eventuell auch zusammen mit Blättern.
Die Blätter kann man zwischen Mai und September sammeln, also deutlich länger als ie Blüten.
Die Zeit für die roten Früchte kommt zwischen August und September.
Wenn man Weißdorn-Teile für Tee verwenden will, sollte man sie zügig und schonend trocknen.
Für die Blüten und Blätter heißt das, dass man sie geschützt im Halbschatten trocknet. Danach sollte man sie gut verschlossen aufbewahren, weil sich die Wirkstoffe durch lange Lagerung mit Luftkontakt leicht verflüchtigen.
Die Früchte werden zunächst ein paar Tage, nebeneinander liegend, in einem warmen Raum vorgetrocknet. Dann beendet man die Trocknung bei sanfter Hitze (ca. 40°) im Backofen oder im Dörrgerät.