Sagen und Märchen enthalten oft einen Kern
Wahrheit.🌀
Die Sage vom Kaiserstuhl🌞
In grauer Vorzeit, lange bevor Menschen diese Gegend besiedelten, war die Oberrheinebene eine weite, flache Ebene.
Der mächtige Rhein schlängelte sich träge durch das Land, und dichte Wälder bedeckten das Ufer🌲🌲.
Doch die Götter, die über diese Welt wachten, waren unzufrieden. Ihnen fehlte ein markanter Punkt, eine Erhebung, von der aus sie das Treiben der Natur besser beobachten konnten🪨.
Besonders der Wettergott Donar, bekannt für seinen Zorn und seine gewaltigen Blitze, beklagte sich oft bei seiner Gemahlin, der sanften Sif: "Diese endlose Ebene ist eintönig! Wo soll ich meine Blitze zünden, dass sie auch Eindruck hinterlassen? Wo kann ich meinen Donnerhall so richtig entfalten?"🌞
Sif, die die Schönheit und Vielfalt der Erde liebte, hatte eine Idee. Sie sprach zu Donar: "Mein Gemahl, anstatt zu zürnen, könntest du deine gewaltige Kraft nutzen, um etwas Neues zu erschaffen. Hebe einen Berg empor, einen stolzen Hügel, der diese Ebene schmückt und dir als Thron dienen kann."🌈
Donar war zunächst skeptisch. Einen Berg aus dem Nichts erschaffen? Das schien selbst für einen Gott eine gewaltige Aufgabe. Doch Sif's sanfte Worte und die Vorstellung eines eigenen majestätischen Sitzes gefielen ihm schließlich.
So fasste Donar all seine Kraft zusammen. Er stieß einen tiefen Groll aus, der die Erde erzittern ließ. Blitze zuckten aus seinen Fäusten und fuhren in den Boden. Mit jedem Blitz schob sich die Erde auf, wölbte sich und türmte sich zu einem gewaltigen Hügel auf. Feuer und Rauch stiegen empor, und das Land bebte unter der ungestümen Kraft des Wettergottes⚡.
Als Donar seine Arbeit vollbracht hatte, stand inmitten der Ebene ein mächtiger Berg – der Kaiserstuhl. Seine Hänge waren zerklüftet von den Blitzen, und die Erde glühte noch nach. Doch Sif trat an seine Seite und lächelte: "Siehe, mein Gemahl, du hast etwas Wunderbares geschaffen! Von diesem Stuhl aus kannst du nun über dein Reich wachen."💚
Donar war stolz auf sein Werk. Er bestieg den Gipfel und ließ seinen Blick über die weite Ebene schweifen. Der Wind umspielte sein Haar, und die Sonne tauchte den neuen Berg in ein goldenes Licht. Er erkannte, dass Sif's Idee gut gewesen war.
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