Der Deutsche Orden setzte im 13./14. Jahrhundert ideologische und religiöse Narrative ein, die man als frühe Formen von Propaganda verstehen kann. Ihre Kriegszüge wurden religiös legitimiert:
Sie inszenierten sich als "Streiter Christi", die heidnische oder orthodoxe Gebiete (wie die Rus) im Rahmen der Nordlichen Kreuzzüge missionieren oder unterwerfen sollten.
Papstbullen und kirchliche Aufrufe dienten dazu, ihre Eroberungen als gottgewollt darzustellen.
Chroniken des Ordens (z. B. die Livländische Reimchronik) verherrlichten ihre Siege und diffamierten Gegner wie Alexander Newski als "Feinde des wahren Glaubens".
Wichtiger Kontext:
Der Konflikt war auch ein Kampf der Weltbilder:
Der Orden vertrat das römisch-katholische Christentum und den Anspruch des Papstes.
Newski und die orthodoxe Rus sahen sich als Verteidiger des byzantinisch geprägten Glaubens und ihrer politischen Autonomie.
Erst später, vor allem im 19./20. Jahrhundert, wurde der Orden in nationalistischen Mythen (z. B. im NS-Regime oder in sowjetischer Gegenpropaganda) instrumentalisiert – die damalige "Propaganda" war also weniger systematisch als moderne Formen, aber dennoch wirksam.