Kein Weizenkorn & keine Bildung
Israels Finanzminister Bezalel Smotrich schwor am gestrigen Montag, dass er die vollständige Blockade der Hilfslieferungen in den Gazastreifen aufrechterhalten werde. "Nicht einmal ein Weizenkorn wird in den Gazastreifen gelangen", sagte er auf der “People of Israel Conference" der israelischen Zeitung Yedioth Ahronoth.
Am 2. März, Wochen vor dem Bruch der Waffenruhe im Gazastreifen, schloss Israel alle Grenzübergänge der palästinensischen Enklave, wodurch der Zustrom dringend benötigter humanitärer Hilfe zum Erliegen kam und sich die Krise in dem Gebiet weiter verschärfte. Die Menschen Gazas werden seitdem erneut ausgehungert - im eklatanten Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht sowie die vereinbarte Waffenruhe, die Israel endgültig mit Bomben am 18. März brach.
Heute hat die israelische Armee die Wasserzufuhr des israelischen Unternehmens Mekorot in den Gazastreifen gestoppt und damit 70% der gesamten, ohne hin stark beschädigten Wasserversorgung der palästinensischen Enklave abgeschnitten.
Im Osten des besetzten Jerusalem haben israelische Behörden und Polizei heute 6 von der UNRWA betriebene Schulen überfallen und deren Schließung angekündigt. „Das stellt eine Verletzung des Rechts der palästinensischen Flüchtlingskinder auf Bildung dar und droht, Hunderte von Kindern ihres Grundrechts auf Bildung in ihrem Land zu berauben“, so Abir Ismail, Direktor des Informationsbüros der UNRWA, in einer Erklärung.
Seit Jahrzehnten ist das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästinaflüchtlinge im Nahen Osten der wichtigste Anbieter von Gesundheits- und Bildungsdiensten für Millionen von Palästinenser:innen im Gazastreifen, im Westjordanland, in Jerusalem und in den Nachbarländern. Im September begann für rund 45.000 palästinensische Flüchtlingskinder das neue Schuljahr in 96 vom UNRWA betriebenen Schulen im Westjordanland & in Jerusalem. Für die Kinder in Gaza gibt es aufgrund des anhaltenden Genozids nach wie vor keinen normalen, Schule beinhaltenden Alltag.