Der Mensch sucht nach sich selbst. Nach seinem Ursprung, seinem Sinn, seiner Wahrheit. Doch während er fragt, entfernt er sich. Entfernt sich von dem, was ihn bereits trägt – der Natur.
Jede Wurzel kennt ihren Platz. Jeder Fluss folgt seinem Lauf. Kein Baum zweifelt an seiner Krone. Kein Stein fragt, warum er fest in der Erde ruht. Identität ist in allem, was natürlich ist. Warum also scheint sie dem Menschen zu entgleiten?
Liegt es daran, dass er sich loslösen will von dem, was ihn geformt hat? Will er sich über die Natur erheben und verliert sich genau deshalb?
Warum fühlt er sich am lebendigsten, wenn er Wälder durchstreift, dem Ruf der Tiere lauscht, barfuß über den Boden geht? Warum kehrt Stille ein, wenn er den Wind spürt, die Kälte eines Steins, das Rauschen eines Baches?
Vielleicht, weil dort nichts gesucht werden muss. Weil die Natur ihn längst kennt, er aber sie nicht mehr erkennt.
Was also hält den Menschen wirklich davon ab, sich seiner eigenen Natur zu nähern? Ist es Angst? Hochmut? Oder hat fehlt es ihm einfach an Erinnerung?
Bleibe im Fluss 💧
@indiegene