Jens Spahn ist auf dem Sprung, Unions-Fraktionschef zu werden. Doch entspricht das wirklich dem Wunsch des wohl künftigen Kanzlers Friedrich Merz? Zweifel sind erlaubt.

Er war so jung wie kein anderer vor ihm. Mit gerade einmal 21 Jahren setzte sich Jens Spahn beim CDU-internen Wettbewerb um die Bundestags-Kandidatur im Wahlkreis Steinfurt/Borken gegen einen 53-jährigen Parteifreund durch. Das war im Jahre 2001. Das Jungsein sei kein Verdienst, sagte der Bankkaufmann Spahn kurz darauf bei einem Abendessen in einer Studentenkneipe im Münsteraner Kuhviertel. Schon damals wirkte er selbstgewiss. Als ich im Freundeskreis erzählt habe, dass ich über eine Kandidatur zum Bundestag nachdenke, haben mir viele das nicht abgenommen. Manch einer meinte, ich mache Scherze.Er sprach ruhig, getragen. Spahn war damals Mitglied im Stadtrat von Ahaus und Vorsitzender des Kreisverbandes der Jungen Union Borken. „Als ich im Freundeskreis erzählt habe, dass ich über eine Kandidatur zum Bundestag nachdenke, haben mir viele das nicht abgenommen“, sagte Spahn damals, Ende 2001: „Manch einer meinte, ich mache Scherze.“
Mit 22 Jahren im Bundestag
Von wegen. Ein dreiviertel Jahr später zog Spahn, 22, als bis dato jüngster Abgeordneter in den Bundestag ein. Mehr als sein halbes Leben gehört er inzwischen dem Parlament an.