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Vertrauen

Vertrauen,
schönster Stein in Königskronen,
Du Mutter aller Liebe und ihr Kind,
Du einzig Pfühl,
auf dem wir sorglos schlummern,
Ich rufe dich,
kehr' wieder in dies Herz!
Es gibt kein Glück,
wo du den Rücken wandtest,
Es gibt kein Unglück,
lächelst du aufs neu;
Laß kämpfen mich
in deinem Spruch und Zeichen,
Und wieder wird das Leben mir zum Sieg

(Theodor Fontane, 1819 - 1898)

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Laß den Anfang mit dem Ende
Sich in eins zusammenzieh'n!
Schneller als die Gegenstände
Selber dich vorüberflieh'n.
Danke, daß die Gunst der Musen
Unvergängliches verheißt:
Den Gehalt in deinem Busen
Und die Form in deinem Geist.


(Johann Wolfgang von Goethe, 1749 - 1832)

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Morgenglanz der Ewigkeit

Morgenglanz der Ewigkeit
Licht vom unerschöpften Lichte,
Schick uns diese Morgenzeit
Deine Strahlen zu Gesichte,
Und vertreib durch deine Macht
Unsere Nacht.

Deiner Güte Morgentau
Fall auf unser matt Gewissen;
Laß die dürre Lebens-Au
Lauter süßen Trost genießen,
Und erquick uns, deine Schar
Immerdar.

Gib, daß deiner Liebe Glut
Unsre kalten Werke töte,
Und erweck uns Herz und Mut
Bei entstandner Morgenröte,
Daß wir, eh wir gar vergehn,
Recht aufstehn.

(Christian Knorr von Rosenroth,
1636 - 1689;
auch Peganius Rautner,
evangelischer Theosoph,
Universalgelehrter und Übersetzer)

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Wunsch

Wohl sagt man,
wenn ein Stern vom Himmel fällt,
Dann soll man wünschen, –
und es wird geschehen;
Zwar bin ich arm,
doch Güter dieser Welt,
Die werd' ich nie vom Herrn erflehen.
Nun saß ich neulich einsam und allein
Und dachte dein –
und sah hinauf zur Ferne
Durch dunkle Nacht
zum lichten Silberschein
Der Millionen kleiner Sterne;

Da fiel ein Stern, – 💫
und deutlich sah und klar
Mein Auge ihn in seinem Glanz vergehen,
Und alles was ich wünschte, –
ach, es war,
Nur einmal, einmal dich zu sehen!

(Johann Meyer, 1829 - 1904,
norddeutscher Dichter)

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Selbstgespräch

Du bist kein Fehler,
ich bin kein Fehler
Es ist eine Entscheidung –
bewußt,
aus dem Herzen.

Du kannst dich entscheiden,
für das Leben,
für die Entwicklung,
für die Liebe.

Nicht gegen das Leben,
Stillstand ist der Tod,
sondern für Echtheit.
Für das, was wächst
und blühen will.

Und ja –
es braucht Mut,
verdammt viel Mut,
doch auch Mut ist Liebe.

Wie Friedrich Nietzsche sagt:

„Glaubt es mir,
das Geheimnis, um die größte
Fruchtbarkeit und den größten
Genuß vom Dasein einzuernten,
heißt:
gefährlich leben.“

Man muss nur genau hinsehen –
wir sind gewachsen.
Wir sind auf dem Weg.

Ich glaube an dich, an mich,
und dem was daraus erblühen will,
in Trautheit und Treuherzigkeit.


Amanda

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08.05.202509:44
Zum Verständnis 👆👇

„Aber Di meliora! Fort Pachydermata, fort!“
„Aber die Götter mögen Besseres bringen!
Fort mit den Dickhäutern – mit all dem Groben, Gefühllosen, Dumpfen.“

Wenden wir uns dem Inneren zu,
dem Wahrhaftigen, der Klarheit.
Fühlen wir, was wir sagen, und sagen wir, was wir fühlen.

Vielleicht brauchen wir alle manchmal genau das:
Ein leises, kraftvolles „Fort!“,
um das Eigentliche wieder spüren zu können.
Und dennoch:

Die Welt wird weitergehen,
ob wir bestehen
oder untergehen.
Es kommt nur darauf an,
ob das, was ist und war,
echt war, tief und wahr.


(Wilhelm Vogel, 19./ 20. Jhd.,
deutscher Aphoristiker)

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Morgen

So oft die Sonne aufersteht,
Erneuert sich mein Hoffen
Und bleibet, bis sie untergeht,
Wie eine Blume offen;
Dann schlummert es ermattet
Im dunklen Schatten ein,
Doch eilig wacht es wieder auf
Mit ihrem ersten Schein.

Das ist die Kraft, die nimmer stirbt
Und immer wieder streitet,
Das gute Blut, das nie verdirbt,
Geheimnisvoll verbreitet!
Solang noch Morgenwinde
Voran der Sonne wehn,
Wird nie der Freiheit Fechterschar
In Nacht und Schlaf vergehn!

(Gottfried Keller, 1819 - 1890)

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Was würden wir antworten,
wenn der Weltgeist uns
vor die Frage stellte:

"Kein Unglück mehr −
dann aber auch keine Liebe." −

Die echte Liebe trüge
das schwerste Geschick,
lieber gemeinsam
mit dem Geliebten,
als das höchste Glück allein.


(Carl Ludwig Schleich, 1859 - 1922)

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Im Nebel

Seltsam, im Nebel zu wandern!
Einsam ist jeder Busch und Stein,
Kein Baum sieht den andern,
Jeder ist allein.

Voll von Freunden war mir die Welt,
Als noch mein Leben licht war;
Nun, da der Nebel fällt,
Ist keiner mehr sichtbar.

Wahrlich, keiner ist weise,
Der nicht das Dunkel kennt,
Das unentrinnbar und leise
Von allen ihn trennt.

Seltsam, Im Nebel zu wandern!
Leben ist Einsamsein.
Kein Mensch kennt den andern,
Jeder ist allein.

(Hermann Hesse, 1877 – 1962)

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Werde heiter, mein Gemüte

Werde heiter, mein Gemüte,
Und vergiß der Angst und Pein!
Groß ist Gottes Gnad und Güte,
Groß muß auch dein Hoffen sein.

Kommt der helle goldne Morgen
Nicht hervor aus dunkler Nacht?
Lag nicht einst im Schnee verborgen
Dieses Frühlings Blütenpracht?

Durch die Finsternis der Klagen
Bricht der Freude Morgenstern;
Bald wird auch dein Morgen tagen:
Gottes Güt ist nimmer fern.

(Hoffmann von Fallersleben,
1798 - 1874)

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Unzeitgemäße Betrachtungen

Denn wer sich an der deutschen Sprache versündigt hat, der hat das Mysterium aller unserer Deutschheit entweiht:

sie allein hat durch alle die Mischung und den Wechsel von Nationalitäten und Sitten hindurch sich selbst und damit den deutschen Geist wie durch einen metaphysischen Zauber gerettet.

Sie allein verbürgt auch diesen Geist für die Zukunft, falls sie nicht selbst unter den ruchlosen Händen der Gegenwart zu Grunde geht.

"Aber Di meliora! Fort Pachydermata, fort!
Dies ist die deutsche Sprache, in der Menschen sich ausgedrückt, ja, in der grosse Dichter gesungen und grosse Denker geschrieben haben. Zurück mit den Tatzen!"

(Friedrich Nietzsche, 1844 – 1900,
Auszug aus:
"Unzeitgemäße Betrachtungen
Erstes Stück:
David Strauss,
der Bekenner und der Schriftsteller")

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Reposted from:
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Lust auf Deutsch
Laut DWDS, ist zu diesem Begriff nicht viel zu finden:
„Deutschland und seine Bevölkerung betreffend“ und „in der Sprache Deutschlands“.
Laut dem Herkunftswörterbuch hat es die Bedeutung: "Volk, Stamm".
In Seebolds „Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts (und früherer Quellen)“ findet man unter Diot(a), die Bedeutung „Volk, Menschen, Heiden“ sowie den Begriff diet, deutsch.
Althochdeutsche Formen sind:
thiutisk, diutisch, diutsch, tiutsch, tiusch, dūdesch, dūtsch, dūsch, teutsch, asächs., thiudisc.
Zum Verb deuten findet man im DWDS unter Etymologie allerdings Hinweise zur eigentlichen Bedeutung:
"zu erklären versuchen, auslegen, (mit dem Finger) auf etw. zeigen, hinweisen, verständlich machen, erklären, zeigen, übersetzen, bedeuten”.

Meine Auslegung zur Bedeutung:
Das Wort deutsch ist ein Eigenschaftswort mit der Bedeutung, etwas erklären, verständlich machen und zeigen zu können. Nach Schottelius hatten diese Eigenschaft Menschen, die als göttlich bezeichnet wurden.

@diesprachedergoetter
Der Ungenannten

Auf eines Berges Gipfel,
Da möcht ich mit dir stehn,
Auf Täler, Waldeswipfel
Mit dir herniedersehn;
Da möcht ich rings dir zeigen
Die Welt im Frühlingsschein
Und sprechen: wär's mein eigen,
So wär es mein und dein.

In meiner Seele Tiefen
O sähst du da hinab,
Wo alle Lieder schliefen,
Die je ein Gott mir gab!
Da würdest du erkennen:
Wenn Echtes ich erstrebt,
Und mag's auch dich nicht nennen,
Doch ist's von dir belebt.

(Ludwig Uhland, 1787 - 1862,
deutscher Dichter, Literaturwissenschaftler, Jurist und Politiker, Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung)

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Echte Liebe ist tief verborgen
wie Gold im Schachte und
wächst langsam wie Kernholz,
wenn sie fest werden und
aushalten soll fürs lange Leben.


(Julius Wolff, 1834 - 1910,
deutscher Schriftsteller)

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Dich

Dich nicht näher denken
und dich nicht weiter denken
dich denken wo du bist
weil du dort wirklich bist

Dich nicht älter denken
und dich nicht jünger denken
nicht größer nicht kleiner
nicht hitziger und nicht kälter

Dich denken und mich nach
dir sehnen
dich sehen wollen
und dich liebhaben
so wie du wirklich bist

(Erich Fried, 1921 - 1988,
war ein in Österreich geborener Dichter,
Schriftsteller und Übersetzer)

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Unzeitgemäße Betrachtungen

Der Mensch kann sich in seiner Noth vermöge der Sprache nicht mehr zu erkennen geben, also sich nicht wahrhaft mittheilen:

bei diesem dunkel gefühlten Zustande ist die Sprache überall eine Gewalt für sich geworden, welche nun wie mit Gespensterarmen die Menschen fasst und schiebt, wohin sie eigentlich nicht wollen; sobald sie mit einander sich zu verständigen und zu einem Werke zu vereinigen suchen, erfasst sie der Wahnsinn der allgemeinen Begriffe, ja der reinen Wortklänge, und in Folge dieser Unfähigkeit, sich mitzutheilen, tragen dann wieder die Schöpfungen ihres Gemeinsinns das Zeichen des Sich-nicht-verstehens, insofern sie nicht den wirklichen Nöthen entsprechen, sondern eben nur der Hohlheit jener gewaltherrischen Worte und Begriffe:

so nimmt die Menschheit zu allen ihren Leiden auch noch das Leiden der Convention hinzu, das heisst des

🔥Uebereinkommens in Worten und Handlungen ohne ein Uebereinkommen des Gefühls.

Wie in dem abwärts laufenden Gange jeder Kunst ein Punct erreicht wird, wo ihre krankhaft wuchernden Mittel und Formen ein tyrannisches Uebergewicht über die jungen Seelen der Künstler erlangen und sie zu ihren Sclaven machen, so ist man jetzt, im Niedergange der Sprachen, der Sclave der Worte;
unter diesem Zwange vermag
Niemand mehr sich selbst zu zeigen, naiv zu sprechen, und Wenige überhaupt vermögen sich ihre Individualität zu wahren, im Kampfe mit einer Bildung, welche ihr Gelingen nicht damit zu beweisen glaubt, dass sie deutlichen Empfindungen und Bedürfnissen bildend entgegenkomme,
sondern damit, dass sie das Individuum in das Netz der "deutlichen Begriffe" einspinne und richtig denken lehre:
🎯
als ob es irgend einen Werth hätte, Jemanden zu einem richtig denkenden und schliessenden Wesen zu machen, wenn es nicht gelungen ist, ihn vorher zu einem richtig empfindenden zu machen.

Wenn nun, in einer solchermaassen verwundeten Menschheit, die Musik unserer deutschen Meister erklingt, was kommt da eigentlich zum Erklingen?

Eben nur die richtige Empfindung , die Feindin aller Convention, aller künstlichen Entfremdung und Unverständlichkeit zwischen Mensch und Mensch:
🎶
diese Musik ist Rückkehr zur Natur, während sie zugleich Reinigung und Umwandelung der Natur ist;

💞
denn in der Seele der liebevollsten Menschen ist die Nöthigung zu jener Rückkehr entstanden, und in ihrer Kunst ertönt die in Liebe verwandelte Natur.

(Friedrich Nietzsche, 1844 – 1900,
Auszug aus:
"Unzeitgemäße Betrachtungen
Viertes Stück:
Richard Wagner in Bayreuth.")

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Es ist also mit nichten genug, daß wir neue Wörter — gleichviel welche — zur Bezeichnung neuer Begriffe, neuer Empfindungen und Empfindungsunterschiede gewinnen; und es ist mit nichten gleichgültig, ob diese Wörter aus dem Grunde und Boden unserer eigenen Sprache auf eine natürliche und gesetzmäßige Art gewonnen, oder den Sprachen anderer Völker abgeborgt oder abgestohlen sind.
⚡️
Der wahre gediegliche und bleibende Reichthum eines Landes ist nicht der, den es von Ausländern erborgt, erbettelt oder raubt, sondern der, den man aus seinem eigenen Schoosse durch sorgfältigen Anbau ziehe; und die beste Vermehrung der Volksmenge desselben ist nicht die, welche durch zusammengetriebene Anbauer aus fernen Ländern, sondern die, welche durch Beförderung der Ehen und ihrer Fruchtbarkeit unter der milden Herrschaft weiser Gesetze bewirkt wird. Eine völlig gleiche Bewandniß hat es mit der Bereicherung und Ausdehnung einer Sprache.

Die allermeisten Erweiterungen derselben durch fremdes Gut sind nur Scheinbereicherungen — ein bloßer Nothbehelf, wodurch zwar eine Lücke ausgefüllt, allein für den wahren Flor, für die innere Kraft und Würde der Sprache nur schlecht gesorgt wird. Dergleichen Fremdlinge unter Menschen und Wörtern schmelzen, ihrer mitgebrachten fremd-, artigen Sitten wegen, mit den Eingebornen eines Landes oder einer Sprache entweder nie, oder erst nach Jahrhunderten zusammen;
und wenn diese Zusammenschmelzung denn auch endlich erfolge: so pflegt die aufnehmende Völkerschaft oder Sprache an ihren ursprünglichen guten Eigenthümlichkeiten dabei gemeiniglich am meisten eingebüßt zu haben.
🎯
Daß man einem aufgenommenen Fremden die Deutsche Tracht anlegt, und ein ausländisches Wort mit Deutschen Buchstaben schreibt, macht Jenen, wie dieses, noch lange nicht zu Deutschen.

("Über die Reinigung und Bereicherung der Deutschen Sprache",
Dritter Versuch,
Seite 11 – 13,
aus dem Jahr 1794;
Joachim Heinrich Campe,
1746 – 1818)

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Für Viele

Wieviel Schönheit ist auf Erden
unscheinbar verstreut;
möcht' ich immer mehr des inne werden;
wieviel Schönheit, die den Taglärm scheut,
in bescheidnen alt und jungen Herzen!
Ist es auch ein Duft von Blumen nur,
macht es holder doch der Erde Flur,
wie ein Lächeln unter vielen Schmerzen.


(Christian Morgenstern, 1871 - 1914)

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