Als ich gerade bei einem Freund vor der Haustür stand, sah ich im Park gegenüber eine Familie am Tisch sitzen. Sie spielten zusammen Karten. Und spontan kam mir der Gedanke: Sie können nur zusammen Kartenspielen, alleine hätte niemand etwas davon.
Da wurde mir wieder etwas bewusst.
Manchmal müssen wir erst etwas verlieren, um seinen wahren Wert zu erkennen. Vielleicht war es genau das, was uns die letzten Jahre gezeigt haben: Was Freundschaft wirklich bedeutet. Was es heißt, füreinander da zu sein, selbst wenn die Welt um uns herum ins Wanken gerät.
Viele von uns haben in dieser Zeit Menschen verloren – Freunde, Weggefährten, sogar Familienmitglieder. Nicht immer durch Schicksalsschläge, sondern oft durch unterschiedliche Sichtweisen, durch Meinungen, die sich verhärtet haben, durch ein Auseinanderdriften, das wir damals vielleicht nicht aufhalten konnten. Es waren Jahre voller Herausforderungen, voller Ungewissheit und oft auch voller Enttäuschungen.
Doch mit dem Abstand, den die Zeit mit sich bringt, wird uns klar, worauf es wirklich ankommt. Wir erkennen, dass wahre Verbindung nicht auf perfekten Übereinstimmungen basiert, sondern auf echtem Verständnis, auf Respekt und der Bereitschaft, einander zu begegnen – trotz aller Unterschiede.
Vielleicht musste genau das geschehen, um uns jetzt die Möglichkeit zu geben, etwas Neues zu erschaffen.
Ein Miteinander, das nicht aus Gewohnheit besteht, sondern aus echter Entscheidung füreinander. Vielleicht wäre es vorher nicht möglich gewesen, weil wir erst lernen mussten, was es bedeutet, sich wirklich zu finden.
Und genau das ist jetzt unsere Aufgabe: Uns nicht weiter in dem zu verlieren, was uns getrennt hat, sondern gemeinsam das aufzubauen, was uns wieder verbindet. Denn die Zukunft entsteht nicht aus dem, was war, sondern aus dem, was wir jetzt daraus machen.
Ich wünsche mir, dass der Fokus dieses Kanals unter anderem darauf liegt, dass wir uns finden.