🇩🇪 Wo bleibt das Kabelbinderbegrenzungsgesetz?
Jetzt wurden sie aufgehängt. An vielen Laternen. Und Pfosten. Sie baumeln auch — an Auslegern. Mit und ohne Fratze, aber stets mit Phrasen, die Sachverstand vorgaukeln. Und — mit Genehmigung. Der Wortlaut im Verwaltungsjargon: "erlaubnispflichtige Sondernutzung". So nennt man das Werben u. a. mit diesen Kleinflächenplakaten.
Im Netz ein erster Hinweis. Pro 200 Einwohner 1 Kleinplakat bei einer der großen Parteien. Andere Städte — andere Sitten. Wir rechnen mal mit der Zahl "Wahlberechtigter".
59,2 Millionen : 200 macht 296.000 Plakate. Jede große Partei — maximal. Man sieht aktuell Modelle, die geknickt beide Richtungen versorgen. Befestigt mit 5 Kabelbindern. 5 soll die Basis für eine Berechnung sein. Horizontal mittig oben unten und rechts 3 als Verschluss. An Bauzäunen befestigt sind bis zu 28 Kabelbinder üblich, einen Mittelwert zu finden ist aufgrund der mannigfaltigen Werbeträger schwer.
🧮 Wir überschlagen uns mal grob:
296.000 Kleinplakate x 5 Kabelbinder = max 1.480.000 Millionen pro großer Partei. Von diesen gibt es 7 an der Zahl, insgesamt haben 29 ihre (An-)teilnahme versichert. Ein Trauerspiel. Der Rest ist Kopfrechnen oder Taschenrechner — ganz nach Belieben oder Vermögen.
Daß viele Plakate im rechten Winkel zur Fahrtrichtung der Pkw aufgehängt werden, bemerken Radfahrer und Fußgänger zuerst. Mit sehr vielen sind sie auf «Augenhöhe» und Kriegsfuß. Scharfkantige Ecken und die in den Luftraum hineinragenden Enden der Kabelbinder sind auch diesmal wieder der Garant für den Verlust des ungetrübten Sehvermögens. Hier stimmt ausnahmsweise der Spruch — mit dem zweiten sieht man besser. Von dem ansonsten geahndeten gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr weit und breit keine Spur. Und auch klar, daß man die Fahrtrichtung der Drahtesel nicht auf die gegensätzliche Straßenseite verlegt, damit die Aussage «auf dem linken Auge blind» bloß keine Gestalt annimmt.
Die großen Parteien dürfen die 4-5-fache Menge ausbringen. Und schon wird eine Berechnung schwieriger. Bestanden die Werbeträger früher aus strukturiertem Holzgelage plus aufgeleimtem Plakatpapier, sieht man heute stellenweise schon aus Kunststoff gefertigte sogenannte Hohlkammerplatten — direkt bedruckt. Geäußerte Rückschlüsse auf den Geisteszustand ihrer Träger sind aus Kostengründen zu vermeiden. Vielerorts liegen sie bereits zersplittert am Boden. Da war dann wohl das Antlitz nicht genehm.
Die Unrechtmäßigkeit der Durchführung von Wahlen — wie in Quellen auf Telegram zu lesen ist — einmal unberücksichtigt gelassen, wird der Großteil der Kosten wie selbstverständlich auch aus den Zuwendungen der Steuerkasse finanziert. Entscheidend für oder gegen eine Partei oder Wählervereinigung sollen sie laut einer Untersuchung aber eh nicht sein – die Plakate.
Wurde früher noch Karnickel- bzw. Blumendraht zur Befestigung genutzt, kommen heute Kabelbinder zum Einsatz. Eine Mengenberechnung gestaltet sich alles andere als leicht. Daß es Abermillionen sind, dürfte klar sein. Sisal-Knüpfgruppen oder verstellbare Kabelbinder aus Metall — zumal wiederverwendbar — sucht man dagegen vergebens. Handlanger, um die Maulhelden an die Pfosten zu binden, wachsen Jahr für Jahr nach.
Und das ganze vor dem Hintergrund, daß Wahlen seit 1956 ungültig sein sollen, wenn man der oft zitierten Aufklärungsszene folgt, die entsprechende Gerichtsurteile anführt.
Wozu also die ganze Umweltverschmutzung? Da ist sie nun — die echte epidemische Notlage mit nationaler Tragweite.
Weg mit der EU und Milliarden Kabelbinder sind frei und ungebunden.
Denkt mal drüber nach — über das Einsparen und die Abschaffung der EU. Die braucht nämlich auch keiner. 😏