" ... Europa erneut vor der Illusion, Abschreckung schaffe Sicherheit.
Hier kurzgefasst die wichtigsten Einwände:
Der Glaube an den atomaren „Schutzschirm“ ist ein haltloses Konzept. Es fehlen die empirischen Grundlagen, um zu beweisen, dass es verlässlich ist. Während des Kalten Kriegs stand Abschreckung mehrfach vor dem Zusammenbruch. Während der Kubakrise 1962 oder 1983, als ein russischer Offizier den Atomkrieg gerade noch verhindern konnte. Es gab noch weitere Fast-Atomkriege. Dagegen basieren Aussagen über die Schutzwirkung von Atomwaffen auf wackeligen Füßen. Es handelt sich um ausgedachte Hypothesen, die unüberprüfbar sind. Es gibt Leute, die an sie glauben und Leute, die sie bestreiten.
Ganz ähnlich sieht es etwa der Atomwaffenexperte der Berliner Stiftung Wissenschaft und Politik, Peter Rudolf, einer der wenigen ausgesprochenen Spezialisten der atomaren Abschreckung in Deutschland: „Bei der nuklearen Abschreckung handelt es sich um ein Konstrukt, ein System von nicht verifizierbaren Annahmen, das geradezu ideologischen Charakter hat. Abschreckungspolitik beruht auf Axiomen, für die es keine empirische Evidenz im wissenschaftlichen Sinne gibt, sondern allenfalls anekdotische Evidenz, deren Interpretation also glaubensgeleitet ist. Der Glaube an die nukleare Abschreckung ist ebendies – ein Glaube.“1
Sollen wir unser Überleben von unüberprüfbaren Hypothesen oder gar einem Glauben abhängig machen? Brauchen wir nicht mehr Gewissheit, wenn es um Leben und Tod geht?
Geht etwas schief, vollzieht sich die historisch größte jemals erlebte Katastrophe
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