Wenn Frauen jedoch auch immer mehr die Grenzenlosigkeit leben wollen, ist auch dies a) ein klares Zeichen für ihre gelebte verdrehte Polarität und b) wird es unendliches Leid in der Verbindung mit einem Mann hervorrufen.
Meine Erfahrung hat mir gezeigt, das es noch immer sehr vielen Frauen unglaublich schwer fällt, sich im Aussen der Bestimmung und Führung eines Mannes hinzugeben, da sie es als Bedrohung und Urangst erfahren, ihre Kontrolle abzugeben und sich ihrer Weiblichkeit hinzugeben. Doch wenn ein Mann erstmal als Mann unverrückbar seinen Raum als Mann eingenommen hat und diesen mit seiner männlichen Präsenz erfüllt, zerfliesst die Weiblichkeit in diesen Räumen voller Hingabe, mit einem von Tränen begleiteten Glücksgefühl und dem erlösenden Wort "eeeeeeendlich".
Endlich ist da mal ein Mann, der mich Weib sein lässt. Endlich muss ich nicht mehr alles allein machen, muss nicht ständig kontollieren, bestimmen, führen und für alles Verantwortung übernehmen... Endlich darf ich das sein, denken, tun und fühlen, für das ich als Weib wirklich bestimmt bin.
Und als Mann fühlt es sich sehr ähnlich an... dieses Gefühl der Machtübernahme des eigenen Raumes, der selbstermächtigten Präsenz im Mann sein, erfüllt mit einem zumeist vollkommen unbekannten königlichen Glücksgefühl, das einerseits oftmals gleich wieder verängstigt... weil es noch immer zutiefst mit Scham- und Schuldgefühlen und kollektiver Missbrauchskonditionierung belegt ist. Doch wir erwachenden Männer kommen nicht mehr drumherum endlich für alle damit verbundenen Ängste und alle Seelenaufträge als Männer im Mensch sein endlich Verantwortung zu übernehmen. Endlich.
Männer sind grenzenlose Wesen, die sich endlos und grenzenlos ausdehnen.
Weiber sind grenzerfahrende Wesen, die sich ebenfall endlos in den grenzenlosen Räumen der Männer ausdehnen.
Versuch das erst gar nicht den Verstand verstehen zulassen... der Verstand vermag dies erst dann zu erfassen und begreifen, wenn wir uns die Selbsterfahrung im Fühlen der eigenen Präsenz als Männer in der Männlichkeit und als Weiber in der Weiblichkeit erlauben. Wir müsse es erst selbst fühlen um es dann verstehen zu können. Fehlt uns das selbst erfühlen können, werden wir es nicht verstehen können und schlimmstenfalls einfach nur glauben und nachplappern.
Wir dürfen immer alles wie wir wollen. Wir müssen nichts, was wir nicht wollen. Doch es lässt sich von jedem selbst erfahren und beobachten... Wie lebe ich hier und jetzt mein Leben? Lebe ich erfüllt und glücklich, frei und selbstbestimmt, selbstermächtigt, meinem und dem Wohle und Frieden aller dienend? Oder bin ich abgelenkt, umherirrend, suchend, süchtig, bedürftig, fremdbestimmt, ohnmächtig? Will ich so, wie ich hier und jetzt lebe, den Rest meines Lebens weiterleben? Bin ich bereit hinzuschauen, hinzufühlen, Verantwortung zu übernehmen? Wo habe ich Widerstände, wo starke Widerstände? Was triggert mich? Wo blockiere ich mich und wo andere? Wie und warum blockiere ich? Wo fliesst es schon und wo darf es noch fliessen?
Wo und warum setze ich mir als mann Grenzen? Warum verstecke ich mich hinter meinen Grenzen und der Übergriffigkeit anderer? Wo, warum und wie kommuniziere ich als Weib meine Grenzen klar und deutlich? Warum erlaube ich mir meine eigenen Grenzen nicht zu achten und lass sie immer wieder übergehen?
Um zurück zur Ursprungsfrage in diesem Text zu kommen...
Nein, ein Mann sollte dir (Weib/Frau) niemals seine Grenzen zeigen, denn er ist grenzenlos und wäre immer übergriffig, unterdrückend, ausbeutend, verletzend, wenn er dir seine Grenzen zeigt. Denn die hat er im Besten Fall überhaupt nicht. Doch er sollte dir in Liebe dienend deine Grenzen aufzeigen und von dir einfordern, das du dir deiner Grenzen bewusst wirst/bist, sie klar kommunizierst und selbst achtest.
Es geht bei dieser Grenzfrage darum, das wir uns einander wieder erkennen, dienen, achten, fühlen... Auf den Schlachtfeldern der Geschlächter haben wir in vergangenen Jahrtausenden fast nichts anderes gemacht, als uns all die unbeachteten Grenzen übergriffig um die Ohren zu schreien.