Höhen und Tiefen
Kennst du das? Du hast deine Sünden vor Gott bekannt. Dein Gewissen wurde ruhig, weil du weißt: Jesus Christus hat für dich bezahlt. Endlich Frieden mit Gott. Keine Angst mehr vor dem Gericht. Ein neues Leben hat begonnen – frei, leicht, voller Freude.
Doch dann… verändert sich etwas. Diese anfängliche Freude verblasst. Der Friede scheint verschwunden. Du fragst dich: Was ist los mit mir? Vielleicht bist du müde geworden – vom ständigen Auf und Ab deines Glaubenslebens. Vielleicht hattest du erwartet, dass mit deiner Bekehrung alles anders wird – aber stattdessen siehst du immer noch dieselben Gedanken, dieselben Schwächen, dieselbe Sünde.
Du bist enttäuscht. Von dir selbst. Vom scheinbaren Stillstand. Und du bist nicht allein – viele Gläubige machen diese Erfahrung. Aber es ist nicht Gottes Wunsch für dein Leben, dass du als Kind Gottes in einem Zustand bleibst, der dich kraftlos und traurig macht.
Ich glaube, es gibt drei Hauptgründe, warum viele Christen sich in diesem inneren Zwiespalt wiederfinden:
1. Du willst eigentlich loslassen – aber in deinem Herzen hältst du an gewissen Sünden fest.
2. Du hast noch nicht wirklich erkannt, was Christus für dich getan hat.
3. Oder du hast es erkannt – aber du lebst noch nicht aus dieser Wahrheit heraus.
Wenn du immer wieder um Vergebung bittest, aber nicht bereit bist, deine „Lieblingssünde“ loszulassen, dann schadest du dir selbst. Du stehst dir im Weg.
Es ist wichtig zu verstehen: Seit dem Sündenfall hat der Mensch eine Natur, die zur Sünde neigt. Nicht nur deine Taten sind das Problem – sondern deine Wurzel, dein Inneres, deine gefallene Natur. Hiob sagte: „Wie könnte ein Reiner aus einem Unreinen kommen?“ (Hiob 14,4). Und David bekannte: „In Sünde hat mich meine Mutter empfangen“ (Psalm 51,7). Das ist der Ausgangspunkt des Menschen – fern von Gott.
Aber Gott hat einen Ausweg geschaffen. Er hat seinen Sohn, Jesus Christus, als den zweiten Adam auf die Erde gesandt. Jesus hat nicht nur deine Sünden getragen – er hat auch mit deiner alten Natur abgerechnet. Am Kreuz hat er das Urteil über deine sündige Natur gefällt. Sie ist gestorben – mit ihm. Und durch seine Auferstehung hat er dir ein neues Leben geschenkt. Ein Leben, das frei ist. Ein Leben, das nicht mehr unter der Herrschaft der Sünde steht.
Dieses neue Leben gehört dir – jetzt.
Wenn du Jesus Christus im Glauben angenommen hast, dann gilt: Du bist gestorben mit ihm. Und du lebst nun in seiner Auferstehungskraft. Die Sünde hat keine Macht mehr über dich – es sei denn, du gibst ihr Raum.
Wer das verstanden hat, hört auf, sich selbst zu verbessern. Warum? Weil du erkennst: Gott hat nicht versucht, den alten Menschen zu reparieren. Er hat ihn für tot erklärt. Dein altes Ich ist nicht zu retten – aber du bist in Christus neu gemacht. Alles, was du brauchst, ist bereits da: Jesus selbst lebt in dir.
Die Bibel fordert dich nicht auf, gegen die Sünde zu kämpfen – sondern dich für tot zu halten, was die Sünde betrifft. Das ist ein gewaltiger Unterschied. Du brauchst nicht mit eigener Kraft gegen Versuchung anzukämpfen – sondern du darfst auf Jesus sehen. Und in diesem Blick auf ihn verliert die Sünde ihre Kraft.
Wenn also die Begierde in dir aufsteigt, dann gib ihr keinen Raum. Dreh dich nicht zu ihr um. Richte deinen Blick auf den Herrn. Denk an ihn. Sprich mit ihm. In diesem Moment übernimmt der Heilige Geist den Kampf – und du darfst erleben, dass Sieg möglich ist.
Das ist keine Theorie. Das ist Leben. Echtes, kraftvolles, neues Leben.
Du bist berufen, als freier Mensch zu leben. In der Kraft Jesu. In der Freude des Heiligen Geistes. In der tiefen Überzeugung: Ich bin nicht mehr derselbe wie früher – ich bin ein Kind Gottes.
Halte fest an dieser Wahrheit. Vertraue nicht auf dich – sondern auf den, der in dir lebt. Und dann wirst du erleben, dass der Friede Gottes dein Herz neu erfüllt. Nicht nur für einen Moment. Sondern für jeden Tag deines Lebens.