ZUSCHRIFTEN
Sehr geehrter Herr Bonelli,
obwohl ich nur ab und zu Ihre Beiträge anhöre, möchte ich mich einmal herzlich bedanken, dass Sie Ihre Beobachtungen und Analysen mit einem breiten Publikum teilen.
Was ich zurzeit in der deutschen Politik und in der Katholischen Kirche in Deutschland erlebe, kann ich oft nur noch mit einem Tollhaus vergleichen.
Die Brüche in der Demokratie und die offenen, stolz mit "Widerstandsgeist" getätigten Zuwiderhandlungen gegenüber der Lehre der Katholischen Kirche
machen mich ratlos und wütend zugleich. (ja, es gibt noch lebendige, treue Gemeinden und Priester - aber sie werden offen von Glaubensbrüdern und Vorgesetzten angegriffen). Die neuen Ideologien werden auf verschiedenen Ebenen als zwingend selbstverständlich dargestellt (so auch unverhohlen neuerdings "Kriegsvorbereitungen"),
dass ich an meinem Verstand zweifeln könnte. Umso erleichterter bin ich, dass es Menschen wie Sie gibt, die die Realität mit einem anderen Instrumentarium analysieren.
Ein kleines Beispiel möchte ich schildern. Einer Bekannten, einer Journalistin, hatte ich nach der Rede des amerikanischen Vizepräsidenten J.D. Vance vorsichtig und ruhig gesagt, dass die Rede meines Erachtens doch einiges enthielte, was bedenkenswert sei. Die Reaktion kam wie aus der Pistole geschossen, in wütendem Ton: sie würde sich auch weiterhin ihre eigene Meinung bilden. (???) Ja, gerade zur Meinungsbildung wäre doch eine möglichst unvoreingenommene Abwägung der Argumente von J.D. Vance von Nutzen gewesen! So weit kamen wir in unserem Austausch nicht ansatzweise.
Deshalb schreibe ich Ihnen, in Anlehnung an das Märchen "Des Kaisers neue Kleider" rufen Sie weiterhin, solange es nötig ist : "Aber der Kaiser ist ja nackt!"
Mit Dank und Segensgrüßen,
Frau B.S.
(Name der Redaktion bekannt)