DIE FRAUEN, DIE NICHT MEHR FLIRTEN
Es gibt Frauen,
die wollten nie laut sein.
Und doch wurden sie zu laut empfunden –
weil sie irgendwann aufgehört haben,
freundlich zu verpacken,
was eigentlich weh tut.
Sie haben es lange anders gemacht.
Nicht gespielt,
aber vermittelt.
Charmant, klug, durchlässig.
Weil sie gelernt hatten:
So kommst du weiter.
So vermeidest du Ärger.
So bekommst du, was du brauchst –
wenn du nicht den direkten Weg gehen darfst.
Viele von ihnen haben es von ihren Müttern übernommen.
Nicht als Einladung.
Sondern als stillen Auftrag:
„Wenn du willst, dass es nicht eskaliert –
dann sei ein bisschen süß,
ein bisschen nett,
ein bisschen weniger direkt.“
Auch um vor den Vätern
zu schützen –
die innerlich verletzt
waren und nichts damit
anfangen konnten
mit einer Frau,
die einfach sagte, was sie meint.
Also haben sie gelernt,
zu lächeln statt zu sagen,
zu fragen statt zu fordern,
zu schmeicheln statt zu benennen.
Und irgendwann war Schluss.
Nicht aus Trotz.
Nicht aus Rebellion.
Sondern weil es körperlich nicht mehr ging.
Sie sagten ihre Wahrheit –
und spürten, wie der Raum kälter wurde.
Sie fragten nicht mehr nach Erlaubnis –
und plötzlich galten sie als schwierig.
Sie hörten auf zu lächeln –
und waren sofort die,
die angeblich angreifen.
Frauen, die nicht mehr flirten, sich nicht mehr klein machen
und nicht mehr die Stimmung retten,
wenn andere Grenzen überschreiten.
werden nicht mehr als angenehm empfunden.
Sie werden als gefährlich gelesen –
nicht weil sie laut sind,
sondern weil sie klar sind.
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Viele von ihnen fühlen sich heute einsam.
Nicht, weil sie falsch sind –
sondern weil sie nicht mehr in das System passen,
das nur Freundlichkeit duldet,
wenn sie verdaulich bleibt.
Und wenn sie dann einfach sagen,
was ihnen nicht passt,
was sie verletzt,
was zu viel ist –
dann bekommen sie Sätze zu hören wie:
„Vertrau doch ein bisschen.
Sei nicht so emotional.
Du bist wieder so empfindlich.“
Dabei war es nur ein ehrlicher Wunsch.
Ein echtes Bedürfnis.
Eine Grenze,
ausgesprochen in leiser Würde.
Und genau das
ist für viele noch immer zu viel.
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Aber diese Frauen bleiben.
Auch wenn sie müde sind.
Auch wenn sie sich fremd fühlen.
Auch wenn die Welt nicht applaudiert.
Sie bleiben.
Mit offenen Augen.
Mit weichem Bauch.
Mit unbequemer Klarheit.
Sie spielen nicht mehr mit.
Nicht, weil sie keine Lust haben –
sondern weil sie sich
nicht mehr selbst verlieren wollen.
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Und manchmal,
wenn es ganz still wird,
kommt sie:
Die Alte.
Nicht aus der Zeitung.
Nicht aus der Coachingszene.
Sondern aus einer anderen Zeit.
Sie schaut dich an und sagt:
„Ich hab viele gesehen.
Frauen, die sich klein gelacht haben,
bis sie schrumpften.
Und Frauen, die geschwiegen haben,
bis niemand mehr fragte.
Aber du –
du hast aufgehört zu spielen.
Und weißt du was?
Das war kein Fehler.
Das war deine Rückkehr.
Du wirst nicht mehr jedem gefallen.
Aber du wirst dich wieder spüren.
Und irgendwo,
zwischen Erde und Atem,
wird eine andere Frau
dein Schweigen erkennen.
Und dann seid ihr zwei.
Und vielleicht eines Tages:
Viele.“
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Ich empfinde es ist keine leichte Aufgabe,
eine Frau zu sein,
die nicht mehr mitmacht.
Emanzipation wird gefeiert,
solange sie tragbar bleibt,
solange sie schön aussieht auf Plakaten
und sich gut verkauft.
Aber echte Freiheit
ist kein Label.
Sie ist ein Abschied.
Ein Abschied von Rollen,
von Spielregeln,
von dem Bedürfnis,
gemocht zu werden.
Und manchmal –
wenn all diese Masken fallen,
nicht nur die der anderen,
sondern auch deine eigene –
findest du dich an einem Ort,
der leer wirkt.
Still.
Vielleicht sogar einsam.
Und es kann eine Weile dauern,
bis man erkennt:
Dieser Ort ist deine wahre Heimat.
Kein Publikum. Keine Bühne. Kein Applaus. Nur du. In deiner ganzen, ungeschützten Wahrheit.
Love Mo
gefunden bei Moksha Devi ૐ Wild Woman Awakening