„Tanzende Kreise“
Wenn Menschen sich im Kreis bewegen,
Hand in Hand, im gleichen Schritt,
entsteht ein Strom, ganz still und leise,
der uns mit dem Leben mitnimmt.
Ein Reigen ist mehr als ein Spiel –
er ist ein Erinnern an das Ganze,
ein leiser Tanz im Herzgefühl,
ein Licht im ewigen Verwandeln.
Unsichtbar fließt durch uns ein Funken,
wie Strom durch Draht, wie Licht durchs Glas.
Wir sind wie kleine Batterien,
geladen, wenn das Herz erfasst.
Denn jede Geste, jeder Blick,
ein Impuls, der uns verbindet –
die Spannung steigt, die Kreise schwingen,
und etwas in uns innen findet
zurück zur Kraft, die in uns wohnt,
die leuchtet, flimmert, kaum benannt.
Ein Strom von Leben, still und groß –
ein Fließen, das im Tanzen fand.
Auch anderswo, in fernen Landen,
drehen sich Menschen still im Gebet,
nicht aus Freude allein, nicht aus Brauch,
sondern weil sich die Seele bewegt.
Sie drehen sich, die weißen Gewänder,
wie Sterne um ein inneres Licht.
Der Körper vergeht in der heiligen Wende –
und das Ich verliert sein Gesicht.
Derwische nennen sie sich dort -
sie tanzen, um Gott zu erinnern.
Und wir, wenn wir im Kreise gehn,
könnten ahnen, wie ähnlich wir sind.
Denn ob im Garten mit Kinderlachen,
oder in Stille, die heilig klingt –
der Kreis ist ein uraltes Zeichen,
das vom Himmel zur Erde bringt.
❤️