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โณจ | ๐™ด๐šŠ๐š›๐š•๐šข ๐™ฒ๐š‘๐šž๐š›๐šŒ๐š‘ ๐™ฑ๐šŽ๐š•๐š’๐šŽ๐š๐šœ ยฎ

โ€ž[Gottes Haus] ist erbaut auf dem Fundament der Apostel und Propheten. Der Eckpfeiler ist Jesus selbstโ€œ (Eph 2,20).
Bjรธrn Christian Grube | Jahrgang 1988 | Martin Bucer Seminar | Historische Theologie
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06.05.202506:40
Fortsetzung:

2. BEDEUTUNG UND WIRKUNG

Bis heute ist Cullmanns Buch einflussreich, weil der Autor neutestamentliche Christologie in ihrem historischen Kontext ernst nimmt und die Vielfalt der Zeugnisse herausstellt. Seine heilsgeschichtliche Perspektive und die sorgfรคltige Analyse von Jesu Titeln haben Diskussionen um die Christologie unter Theologen des 20. Jh. maรŸgeblich mitgeprรคgt.


3. FAZIT:

Die Christologie des Neuen Testaments
von Oscar Cullmann bietet eine umfassende und differenzierte Darstellung neutestamentlicher Aussagen รผber Jesus Christus, analysiert seine wichtigsten Titel und Wirkungsweisen, bettet diese in einen heilsgeschichtlichen Rahmen ein und zeigt die Entwicklung oder immer tiefere Einsicht in Jesu Person und Werk innerhalb des Neuen Testaments auf. Cullmanns Buch, als Klassiker neutestamentlicher Forschung, ist ein โ€žMussโ€œ fรผr alle, die sich mit der Frage nach Jesu Bedeutung im Urchristentum auseinandersetzen.

โณจ | ๐™ด๐šŠ๐š›๐š•๐šข ๐™ฒ๐š‘๐šž๐š›๐šŒ๐š‘ ๐™ฑ๐šŽ๐š•๐š’๐šŽ๐š๐šœ ยฎ
06.05.202506:34
Liebe Freunde der Kirchengeschichte,

derzeit lese ich zwei interessante Bรผcher, von denen ich euch zunรคchst eines vorstellen mรถchte:

Das Buch Die Christologie des Neuen Testaments (Erstausgabe 1957) von dem protestantischen Theologen Oscar Cullmann (1902โ€“1999) ist ein grundlegendes Standardwerk neutestamentlicher Wissenschaft. Der Autor setzt sich systematisch mit der Gestalt und Bedeutung Jesu Christi im Kontext urchristlicher Schriften auseinander. Die Arbeit ist geprรคgt von Cullmanns heilsgeschichtlichem Ansatz und seinem Bemรผhen, die Christologie aus den neutestamentlichen Quellen selbst und deren historischem Kontext zu erschlieรŸen.


1. AUFBAU UND ZENTRALE THEMEN

1. 1. Methodische Grundlage

Cullmann beginnt mit methodischen รœberlegungen, indem er seine Arbeit zunรคchst von dogmatischen und spekulativen Systembildungen abgrenzt und eine streng historisch-exegetische Vorgehensweise verfolgt โ€“ Ziel ist es, die ursprรผngliche Bedeutung der Titel von und Aussagen รผber Jesus Christus im Urchristentum aufzugreifen und zu prรคsentieren.


1. 2. Jesu Titel und Wirkungsweisen

Ein wesentliches Anliegen des Buches ist eine Analyse verschiedener Titel, die im Neuen Testament fรผr Jesus Verwendung finden. Die Bezeichnungen โ€žMessiasโ€œ bzw. โ€žChristusโ€œ, โ€žSohn Gottesโ€œ, โ€žMenschensohnโ€œ sowie โ€žKyriosโ€œ (Herr) und โ€žLogosโ€œ (Wort) werden vom Verfasser eingehend untersucht; er zeigt auf, wie diese im Judentum und in der griechisch-hellenistischen Umwelt verstanden worden sind und im Neuen Testament auf Jesus angewandt werden. Dabei wird deutlich, dass diese Titel nicht beliebig austauschbar sind, sondern jeweils spezifische Aspekte von Person und Werk Jesu Christi beleuchten.


1. 3. Heilsgeschichtlicher Ansatz

Ein Markenzeichen Cullmanns ist der heilsgeschichtliche Zugang โ€“ er sieht die Christologie des Neuen Testaments als Ausdruck eines umfassenden Geschichtsverstรคndnisses: Jesus Christus ist Mittelpunkt der Heilsgeschichte, die von der Schรถpfung รผber seinen irdischen Dienst bis zu seiner Parusie oder Wiederkunft und den damit einhergehenden Ereignissen reicht.

Der Autor prรคgt in diesem Zusammenhang das Bild der โ€žeschatologischen Spannungโ€œ: Das Heil ist mit Christi Tod, Auferstehung sowie Erhรถhung und dem Pfingstereignis bereits angebrochen, jedoch noch nicht vollendet (โ€žschon jetzt โ€“ noch nichtโ€œ).


1. 4. Prรคexistenz und Inkarnation

Cullmann widmet sich ausfรผhrlich der Frage nach Christi Prรคexistenz, insbesondere anhand der johanneischen und paulinischen Texte, und analysiert die Aussagen รผber ihn als prรคexistentes Wort (โ€žLogosโ€œ) und Sohn Gottes und deren Bedeutung fรผr das Verstรคndnis der Inkarnation oder Menschwerdung.


1. 5. Kreuz und Auferstehung

Weiteres zentrales Thema ist das Verstรคndnis von Kreuz und Auferstehung. Cullmann verweist darauf, wie diese Ereignisse im Neuen Testament als entscheidende heilsgeschichtliche Wendepunkte aufgegriffen werden. Besonders die Auferstehung wird als Ausdruck von Jesu Messianitรคt und Gottessohnschaft gedeutet.


1. 6. Jesus Christus als Mittler

Vom Verfasser wird herausgearbeitet, dass Christus im Neuen Testament als Mittler zwischen Gott und Mensch verstanden wird; er verbindet dies mit dem Gedanken der Teilhabe der Glaubenden an Christus (โ€žin Christus seinโ€œ).


1. 7. Unterschiedliche Schwerpunkte und Entwicklung innerhalb des Neuen Testaments

Cullmann verdeutlicht, dass die Christologie im Neuen Testament eine Entwicklung durchlรคuft: Von der urchristlichen Gemeinde รผber die Schriften des Apostels Paulus bis hin zu denen des Apostels Johannes lassen sich, je nach Kontext, unterschiedliche Akzentsetzungen und Vertiefungen erkennen.

(Fortsetzung folgt.)
07.05.202505:37
Fortsetzung:

2. ZUSAMMENFASSUNG VON CULLMANNS ZENTRALEN THESEN

Die griechisch-philosophische Lehre von der Unsterblichkeit der Seele ist nicht biblisch, die Bibel lehrt die Hoffnung auf die leibliche Auferstehung durch Gott. Die christliche Erwartung grรผndet sich auf die Auferstehung Jesu Christi selbst und die biblischen Ankรผndigungen der kรผnftigen Auferstehung der Verstorbenen. Der Tod ist gemรครŸ christlicher Lehre ein wirklicher Feind, der erst durch Gottes Eingreifen รผberwunden wird.


3. BEDEUTUNG DES WERKES

Cullmanns Schrift hat die theologische Diskussion nachhaltig geprรคgt und fordert dazu heraus, allzu philosophische Vorstellungen von Tod und Jenseits kritisch zu hinterfragen und sich auf die biblischen Grundlagen zu besinnen. Das Werk ist ein Plรคdoyer fรผr die Auferstehungshoffnung als Kern christlichen Glaubens.

Ferner ist Cullmann die Universalitรคt von Christi Erlรถsungstat ein Anliegen โ€“ diese umfasst eben nicht allein den Menschen, sondern alles, was durch Adams Fall an Schรถpfung in Mitleidenschaft gezogen worden ist. Dass die gesamte einst dem Menschen zur Verwaltung und Pflege unterstellte Schรถpfung in einer wie auch immer gearteten Form von der Erlรถsungstat betroffen und in die Wiederherstellung eingeschlossen ist, wird in der Heiligen Schrift klar bezeugt.

Zum sogenannten Zwischenzustand รคuรŸert sich Cullmann dahingehend, dass die Informationslage so gering sei, dass er รผber das genaue โ€žWesenโ€œ des โ€žTodesschlafsโ€œ nicht spekulieren mรถge; fรผr ihn sei relevant, dass der Verstorbene โ€žbei Christusโ€œ sei und der Vollendung in der leiblichen Auferstehung entgegenblicke.

Die Herausforderung, die er bei der Seele im โ€žZwischenzustandโ€œ sehe, sei, dass die Bilder, die diesen Zustand betreffen, sehr verschieden und eher vage seien: โ€žbei Christusโ€œ, โ€žentschlafenโ€œ, โ€žim Paradiesโ€œ, โ€žunter dem Altarโ€œ โ€“ alles ohne eingehende nรคhere Definition oder Beschreibung, deswegen seine starke Zurรผckhaltung (wobei Cullmann selbst das Bild vom โ€žSchlafโ€œ favorisiert, wiewohl er sich nicht darauf festlegt, zu sagen, ob dies ein quasi โ€žtraumloserโ€œ Schlaf sei oder es eine Form bewusster Wahrnehmung gebe).

Insgesamt ist Cullmann vor allem wichtig, in Erinnerung zu rufen, dass jeder โ€žZwischenzustandโ€œ vorlรคufiger Natur und das Eigentliche nicht erreicht ist, ehe der Mensch in Gรคnze als Auferstandener wiederhergestellt ist. Verliere man diese Perspektive aus dem Blick, schwinde, so Cullmann, auch das Bewusstsein fรผr die Universalitรคt oder kosmische Dimension der Erlรถsungstat.

Besonders Letzteres macht er m. E. sehr รผberzeugend deutlich โ€“ vor allem, dass der Tod eben wirklich ein Feind und kein Freund ist und ausschlieรŸlich im Licht von Jesu Auferstehung seinen Schrecken verliert.

โณจ | ๐™ด๐šŠ๐š›๐š•๐šข ๐™ฒ๐š‘๐šž๐š›๐šŒ๐š‘ ๐™ฑ๐šŽ๐š•๐š’๐šŽ๐š๐šœ ยฎ
07.05.202505:17
Liebe Freunde,

nun auch zur zweiten Arbeit von Cullmann, die ich aktuell lese:

Dieser verรถffentlichte 1949 den Aufsatz Unsterblichkeit der Seele oder Auferstehung der Toten?, der zu einem der einflussreichsten Beitrรคge zur Diskussion um Tod und Jenseits im christlichen (insbesondere protestantischen) Kontext geworden ist. Der Verfasser stellt die selbst unter vielen Christen seiner (und auch unserer) Zeit weitverbreitete Vorstellung von der โ€žUnsterblichkeit der Seeleโ€œ im Sinne griechischer Philosophie der biblischen Lehre von der Auferstehung der Toten gegenรผber.


1. UNSTERBLICHKEIT DER SEELE ODER AUFERSTEHUNG DER TOTEN?

1. 1. Fragestellung

Cullmann stellt zunรคchst fest, dass viele Christen die Begriffe โ€žUnsterblichkeit der Seeleโ€œ (in einer Definition, die eher griechischer Philosophie als biblischem Denken entspricht) und โ€žAuferstehung der Totenโ€œ unwissentlich gleichsetzen oder beide Konzepte gedanklich miteinander vermischen, und weist darauf hin, dass es sich in Wahrheit um zwei grundsรคtzlich verschiedene Vorstellungen handelt, die nicht miteinander vereinbar sind.


1. 2. Griechisch-philosophische Vorstellung von der Unsterblichkeit der Seele

Vom Autor wird die Herkunft der volkstรผmlichen Vorstellung von der Unsterblichkeit der Seele insbesondere aus Platons Gedankengut heraus erklรคrt. Nach dieser Auffassung bedarf die Seele, die (anders als im biblischen Denken) als vollkommen gilt, der Befreiung von einem unvollkommenen, gebrechlichen und dem Tod verfallenen Leib.


1. 3. Biblische Sicht von der Auferstehung der Toten

Im Gegensatz dazu beschreibt Cullmann die biblische Perspektive, wie sie sich im Alten und Neuen Testament finden lรคsst. Hier ist der Tod ein radikaler Einschnitt: Der Mensch als wesenhafte Einheit von Leib und Seele wird zerrissen โ€“ er ist nicht mehr das, was er sein sollte, sondern als solches tot, bis Gott ihn am โ€žJรผngsten Tagโ€œ als Einheit von Leib und Seele wiederauferstehen lรคsst. Statt der Befreiung einer unsterblichen Seele von einem dem Tod verfallenen Leib lehrt die Bibel die Befreiung des Leibes vom Todesgeschick und die Wiedervereinigung der Seele mit dem (dann nicht mehr der Vergรคnglichkeit unterworfenen) Leib. (Der Mensch ist als ganzer der Sรผnde verfallen und dem Tod unterworfen worden und nicht nur in Teilen; demzufolge muss er auch als ganzer durch Auferstehung wiederhergestellt werden.)

Die Auferstehung zum ewigen Leben ist Gottes Geschenk โ€“ mรถglich, weil die Seele nach ihrer Trennung vom Leib im Rahmen eines gรถttlichen Edikts erhalten bleibt (und nicht aufgrund von Unsterblichkeit als einer vermeintlich natรผrlichen Eigenschaft der Seele). Besonders hebt Cullmann die Auferstehung Jesu Christi als zentrales Ereignis und Vorbild fรผr die kรผnftige Auferstehung aller im Glauben Verstorbenen hervor.


1. 4. Bedeutung des Todes

Cullmann macht geltend, dass der Tod im Neuen Testament als wirkliche Macht und als Feind verstanden wird, nicht als bloรŸe โ€žDurchgangsstationโ€œ in ein โ€žbesseres Lebenโ€œ. Jesus selbst hat den Tod wirklich erlitten, und durch Gottes Macht ist er zu neuem Leben auferstanden. Dass der Tod fรผr den Christen keine Bedrohung mehr darstellt, liegt darin begrรผndet, dass er aufgrund seiner Zugehรถrigkeit zu dem, der den Tod durch Auferstehung รผberwunden hat, nicht mehr von Gott getrennt werden kann โ€“ Gott erhรคlt seine Seele nicht nur รผber den Tod des Leibes hinaus, sondern garantiert auch seine leibliche Auferstehung zum ewigen Leben.

(Fortsetzung folgt.)
07.05.202505:30
Fortsetzung:

1. 5. Konsequenzen fรผr das christliche Verstรคndnis

Der Verfasser warnt davor, die griechische Vorstellung von der Unsterblichkeit der Seele mit der biblischen Auferstehungshoffnung zu vermischen. Fรผr den christlichen Glauben ist die Hoffnung auf die Auferstehung der Toten zentral, nicht der Glaube an eine โ€žunsterbliche Seeleโ€œ. Die Auferstehung des Menschen als eine wiederhergestellte leiblich-seelische Einheit ist ein gรถttlicher Schรถpfungsakt und wurzelt nicht in einer natรผrlichen Eigenschaft der menschlichen Seele.


1. 6. Vergleich beider Vorstellungen

Cullmann vergleicht beide Konzepte systematisch: Das griechische Konzept von der Unsterblichkeit der Seele setzt eine unzerstรถrbare โ€žSubstanzโ€œ voraus, die Auferstehung dagegen einen vรถllig neuen schรถpferischen Akt Gottes, dessen Ziel die Wiederherstellung der Einheit des menschlichen Wesens ist. Bei der griechischen Vorstellung gibt es keine wirkliche รœberwindung des Todes, bei der Auferstehung wird der Tod besiegt. Die christliche Hoffnung richtet sich auf die endgรผltige รœberwindung des Todes durch Gottes Macht.


1. 7. Schlussfolgerung

Seitens Cullmann wird dazu aufgerufen, zur biblischen Hoffnung auf die Auferstehung der Toten zurรผckzukehren, sie wieder bewusster ins Visier zu nehmen, und sich von der griechischen Seelenvorstellung zu distanzieren. Nur so kรถnne das spezifisch Christliche der Auferstehungshoffnung bewahrt werden.

(Fortsetzung folgt.)
11.05.202516:16
Fortsetzung:

Insbesondere lebt die Biblische Theologie auch von einer synthetischen Schriftauslegung, nicht von einer antithetischen. Worin besteht der Unterschied?
ย 
Bei einer antithetischen Auslegung wird ein Bibeltext, der inhaltlich durch einen anderen oder mehrere andere Bibeltexte ergรคnzt wird, isoliert betrachtet und auf eine nicht zulรคssige Art verabsolutiert. So werden einzelne Aussagen auf eine sich gegenseitig ausschlieรŸende (antithetische) Weise interpretiert. Demgegenรผber ist eine synthetische Auslegung darauf bedacht, die Einheit des Wortes Gottes im Blick zu haben, einzelne Aussagen in ihrem Verhรคltnis zueinander zu betrachten und die Heilige Schrift auf eine sich selbst ergรคnzende (synthetische) Weise zu deuten.

Ein anschauliches Bespiel fรผr den Unterschied zwischen โ€žBiblizismusโ€œ und โ€žBiblischer Theologieโ€œ liefert etwa die sogenannte Versucherszene: Satan, der Teufel, hat im Prinzip โ€žbiblizistischโ€œ zu argumentieren versucht; der Herr Jesus Christus hingegen verstand sich auf โ€žBiblische Theologieโ€œ (Mt 4,5โ€“7; Lk 4,9โ€“12).

โณจ | ๐™ด๐šŠ๐š›๐š•๐šข ๐™ฒ๐š‘๐šž๐š›๐šŒ๐š‘ ๐™ฑ๐šŽ๐š•๐š’๐šŽ๐š๐šœ ยฎ
11.05.202516:16
BIBLISCHE THEOLOGIE VS. BIBLIZISMUS

Kรผrzlich ist in einem Gesprรคch, das ich im Anschluss an einen Sonntagmorgen-Gottesdienst gehabt habe, die Frage aufgeworfen worden, was eigentlich die โ€žBiblische Theologieโ€œ als hermeneutischen Ansatz vom โ€žBiblizismusโ€œ unterscheide โ€“ eine spannende und auch wichtige Frage, die einer Antwort bedarf, weil fรผr die eigene Lebenspraxis viel davon abhรคngt, ob man โ€žBiblizistโ€œ einerseits oder Vertreter des Konzepts โ€žBiblische Theologieโ€œ andererseits ist.


Biblische Theologie

ist der Ansatz, Theologie vorrangig aus dem Gesamtzeugnis biblischer Texte zu ermitteln und zu verstehen. Dabei wird untersucht, wie sich theologisch relevante Themen (etwa das Gottesverstรคndnis, Heil, Sรผnde u. v. a. m.) im Verlauf biblischer Schriften immer weiter entfalten und einzelne Aussagen im jeweiligen historischen und literarischen Kontext aufzufassen sind. Biblische Theologie berรผcksichtigt, dass der Kanon aus verschiedenen Schriften von unterschiedlichen Autoren besteht, die zu unterschiedlichen Zeiten gelebt und ihren Situationen entsprechend verschiedene theologische Schwerpunkte gesetzt haben. Ziel der Biblischen Theologie ist, Eigenart und Vielfalt biblischer Aussagen zu wรผrdigen und zu verstehen, wie sich zentrale Themen im Alten und Neuen Testament auffรคchern und in welcher Beziehung zueinander einzelne Aussagen stehen.


Biblizismus

hingegen ist eine Haltung, die Heilige Schrift ohne besondere Rรผcksicht auf historische, kulturelle oder literarische Zusammenhรคnge auszulegen. Hรคufig wird sie dann als eine Art โ€žHandbuchโ€œ missinterpretiert, das auf alle Fragen des Lebens unmittelbare und eindeutige Antworten liefern soll. Biblizismus ignoriert nicht selten Vielschichtigkeit und Kontext biblischer Themenkomplexe.

Wรคhrend also die Biblische Theologie ein wissenschaftlicher Ansatz ist, Vielfalt und Entwicklung biblischer Aussagen zu untersuchen und diese in ihrem jeweiligen Zusammenhang ernst zu nehmen, ist Biblizismus eine tendenziell wenig differenzierte Haltung, mit der etwa einzelne biblische Aussagen kontextlos angewandt werden.


Ein praktisches Beispiel zum Vergleich

Im Alten Testament heiรŸt es:

โ€žMan darf nicht die Handmรผhle oder auch nur den oberen Mรผhlstein pfรคnden, denn damit wรผrde man das Leben zum Pfand nehmenโ€œ
(Dtn 24,6).

Biblische Theologie wรผrde hier den Sinn und Zweck des Gebots ins Visier nehmen โ€“ jemandem, von dem man etwas pfรคndet, nicht das Lebensnotwendige zu nehmen (im alten Israel war das der Mรผhlstein, um sein tรคgliches Brot herstellen zu kรถnnen). รœbertrรคgt man den Grundgedanken hinter diesem Gebot auf Lebenssituationen im Europa des 21. Jh. (wo nahezu kaum jemand aus Grรผnden der Sicherung seines tรคglichen Bedarfs an Nahrung einen Mรผhlstein besitzt), wรผrde natรผrlich ein anderes Beispiel greifen โ€“ je nachdem, was im entsprechenden Setting lebensnotwendig ist.

Eine biblizistische Anwendung besagten Textes, um bei dem Beispiel mit dem Mรผhlstein zu bleiben, wรผrde hingegen wie folgt aussehen: Man mรผsse unbedingt einen Mรผhlstein besitzen, damit jemand, der von einem etwas pfรคndet, sich daran halten kรถnne, einem diesen nicht wegzunehmen. Begrรผndung? Die Bibel spreche doch klipp und klar von einem Mรผhlstein!

So entpuppt sich der Biblizismus als Pseudo-Bibeltreue. Vertreter einer solchen Vorgehensweise versuchen i. d. R. nicht, den Geist eines Textes zu erfassen โ€“ sie bleiben bei Fallbeispielen, die von der Heiligen Schrift fรผr einen bestimmten Kontext (z. B. das antike Israel) geliefert werden, stehen (etwa dem Mรผhlstein), ohne das zugrunde liegende Prinzip auf heutige Situationen sinnvoll zu รผbertragen. Anders im Rahmen der Biblischen Theologie: Hier wird stattdessen versucht, herauszufinden, wie dem im Grundsatz eines Textes erkennbaren Willen Gottes (auf eine heutige Situation bezogen) entsprochen werden kann.

(Fortsetzung folgt.)
20.04.202518:36
Liebe Geschwister,

in zahlreichen Gottesdiensten ist an diesem Tag insbesondere der Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus gedacht und sein Sieg รผber Sรผnde und Tod proklamiert worden โ€“ und das nicht ohne Grund, denn die Kunde vom leeren Grab betrifft nicht einen theologisch vielleicht interessanten โ€žRandbereichโ€œ, sondern ist identitรคtsstiftend fรผr uns als Gemeinschaft der Glaubenden.

Die Auferstehung Jesu Christi ist ein zentrales Element unseres Glaubens und hat eine tiefgreifende Bedeutung fรผr uns Christen. Sie ist, zusammen mit Jesu Kreuzestod, der entscheidende Wendepunkt in der Heilsgeschichte und ein Garant fรผr unsere Hoffnung รผber das Grab hinaus โ€“ fรผr ein neues Leben in einer neuen Welt und fรผr die endgรผltige รœberwindung des Todes, der durch Adams Fall รผber das Menschengeschlecht gekommen ist.

Jesu Auferstehung ist zunรคchst eine Bestรคtigung seiner gรถttlichen Identitรคt, denn er ist โ€žals Sohn Gottes in Kraft erwiesen [โ€ฆ] durch die Auferstehung aus den Totenโ€œ (Rรถm 1,4). Im Kontext der Evangelien wird berichtet, dass Jesus seinen Tod und seine Auferstehung vorhergesagt hat. Durch die Erfรผllung dieser Prophezeiung wird seine Identitรคt als Gottes Sohn unterstrichen und ein Beweis dafรผr erbracht, dass Jesus nicht lediglich ein weiser Lehrer oder Prophet gewesen, sondern tatsรคchlich der Messias oder Christus ist โ€“ Israels rechtmรครŸiger Kรถnig und der Retter der Welt.

Seine Auferstehung ist auch ein Zeichen des Sieges รผber den Tod, denn Letzterer ist eine Folge von Adams Sรผnde, und Jesu Auferstehung zeigt, dass der Tod nicht das โ€žletzte Wortโ€œ hat: Durch seinen Kreuzestod hat er Adams Fall umgekehrt, und durch seine Auferstehung hat Jesus den Tod besiegt und damit den Weg fรผr das ewige Leben erรถffnet. Fรผr alle, die zu Jesus gehรถren und im Glauben an ihn aus dieser Welt scheiden, ist damit garantiert, dass sie nach Vollendung ihres irdischen Laufs in seiner Gegenwart sicher geboren sind und bei seiner Wiederkunft leiblich in ein neues und ewiges Leben mit Gott auferstehen werden.

Darรผber hinaus besitzt Jesu Auferstehung eine verรคndernde Kraft auch fรผr das gegenwรคrtige Leben des Glaubenden in dieser Welt: Sie verweist ja auf die Mรถglichkeit eines neuen Anfangs aufgrund der Vergebung der Schuld. Im Glauben an die Auferstehung unseres Herrn kรถnnen wir ein Leben in seiner Nachfolge fรผhren โ€“ geprรคgt von Gottes Liebe, Gnade und Barmherzigkeit. Jesu Auferstehung ermutigt uns dazu, uns von alten Gewohnheiten und Sรผnden abzuwenden und unser Leben nach seinen Lehren auszurichten.

Ja, in der Gemeinschaft der Kirche spielt die Botschaft von der Auferstehung eine zentrale Rolle. Dass Jesus dem Grab entstiegen ist, stellt wahrhaftig einen Grund zur Freude und zum Feiern dar, denn seine Auferstehung ist der โ€žStartschussโ€œ fรผr die Erfรผllung einer ganzen Reihe gรถttlicher VerheiรŸungen.

Merken wir, welch fundamentale Bedeutung die Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus fรผr uns Christen hat? (1) Sie bestรคtigt seine gรถttliche Identitรคt, (2) bietet Hoffnung auf das ewige Leben, (3) ermรถglicht die Vergebung unserer Schuld und (4) inspiriert uns zu einem Leben in der Nachfolge. Die Auferstehung verweist auf den Sieg des Lebens รผber den Tod und auf Gottes unermesslich groรŸe Liebe zu uns Menschen.

โณจ | ๐™ด๐šŠ๐š›๐š•๐šข ๐™ฒ๐š‘๐šž๐š›๐šŒ๐š‘ ๐™ฑ๐šŽ๐š•๐š’๐šŽ๐š๐šœ ยฎ
26.04.202512:52
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