Der Herr lässt den Jüngern Frieden (Johannes 14,27–31)
Der Herr ließ die Seinen nicht in Angst, sondern in Frieden zurück – Frieden durch seine Erlösung, die er für sie wirkte, Frieden durch sein Wort, das ihnen den Glauben nährte, Frieden durch seinen Geist, in welchem er bei ihnen und in ihnen blieb.
27 Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht wie die Welt gibt, gebe ich euch. Euer Herz werde nicht bestürzt, sei auch nicht furchtsam.
»Frieden lasse ich euch«: Das ist das Ergebnis des Werkes, das der Herr für die Seinen erfüllen würde: Durch sein vollbrachtes Werk (19,30) würden ihre Sünden gesühnt und ihr Gewissen zur Ruhe gebracht werden. Durch den Glauben gerechtfertigt, würden sie Frieden mit Gott haben (Röm 5,1).
»meinen Frieden gebe ich euch«: Dieser Friede ist das Ergebnis der Vorsorge, die der Herr vor seinem Weggehen für die Seinen traf. Er verließ sie zwar, aber er sorgte dafür, dass ihr »Herz … nicht bestürzt« blieb (siehe auch V. 1). Sie konnten
• durch den Glauben an ihn (V. 1);
• durch das vertrauensvolle Bitten und Empfangen (V. 13.14);
• durch das Wirken des Beistands (V. 16)
seinen Frieden in der Seele haben. Der Friede, der ihn allezeit regierte, noch auf seinem letzten schweren Gang, würde auch in den Jüngern sein. Von diesem Frieden spricht der Apostel Paulus in Phil 4,6.7. Der Gottesfriede regiert dann in der Seele, wenn wir uns nicht sorgen, sondern uns demütigen unter Gottes mächtige Hand (1Petr 5,6.7); wenn wir nicht in eigener Stärke zu wirken suchen, sondern uns zu Gott flüchten im Gebet und uns in allem abhängig machen von ihm.
Benedikt Peters