Gehorsamkeit
#Netzfund
Der Polizist ist der Bruder des Soldaten – dieselbe Uniform der Unterwerfung, nur mit anderen Aufgaben. Keine Verteidigung, sondern Durchsetzung. Keine Ehre, sondern Gehorsam. Keine Freiheit, sondern Kontrolle.
Was der Soldat im Ausland exekutiert, bringt der Polizist nach innen: Zwang, Gewalt, Erpressung, Repression. Auch er trägt Uniform, folgt Befehlen, kennt keine Moral außerhalb des Paragraphen. Auch er dient nicht dem Menschen – sondern dem System. Und auch seine Loyalität gehört nicht dem Volk – sondern den Verordnungen seiner Herren.
Der moderne Polizist ist die zivile Version eines dressierten Werkzeugs – programmiert, nicht zu denken, sondern zu handeln. Nicht zu fragen, sondern durchzusetzen. Ob Maskenpflicht, Kindesentzug, Zwangsräumung, Demonstrationsverbot oder Zugriff auf friedliche Bürger – die Uniform schützt ihn nicht vor Schuld, sondern vor Selbstreflexion. Und je länger er dient, desto weniger erkennt er, dass er kein Beschützer ist – sondern ein Vollstrecker der Tyrannei.
Wie beim Militär beginnt alles mit der Uniform – das Symbol der Abgrenzung und Entmenschlichung. Nicht mehr Teil der Gesellschaft, sondern über ihr. Die Uniform verleiht Autorität – aber entzieht Verantwortung. Was der Polizist im Einsatz tut, tut er nicht als Mensch, sondern als Werkzeug. Und genau darin liegt die Gefahr: Wo der Mensch nicht mehr verantwortlich ist, kann jede Form der Gewalt gerechtfertigt werden.
Die Psychologie dahinter ist brutal einfach: Der Polizist wird konditioniert, seine Identität mit seiner Rolle zu verwechseln. Er glaubt, er sei der Staat. Und wer den Staat „angreift“ – durch Protest, Kritik oder Ungehorsam – wird zur Bedrohung. Der Bürger, der sich weigert zu gehorchen, wird zur Zielscheibe. Damit steht der Polizist nicht mehr zwischen Bürger und Gewalt – er ist die Gewalt.
Er unterdrückt nicht, weil er denkt – sondern weil er gehorcht.
Er beraubt nicht, weil er hasst – sondern weil es ihm befohlen wurde.
Er schlägt, verhaftet, demütigt nicht, weil er muss – sondern weil er nicht mehr unterscheiden kann zwischen Recht und Rechtsbefehl.
Und wie der Soldat glaubt auch der Polizist, im Recht zu sein. Weil ihm die Uniform diesen Glauben verleiht. Doch wer bereit ist, auf Befehl fremde Menschen zu schlagen, ihnen die Existenz zu rauben, sie einzusperren oder gar zu töten – der ist nicht moralisch, sondern manipuliert.
Was hier wirkt, ist kein Zufall – es ist das Ergebnis jahrzehntelanger psychologischer Schulung: Autoritätsgläubigkeit, Schwarz-Weiß-Denken, Feindbildkonstruktion. Der „gute Bürger“ ist, wer gehorcht. Der „Feind“ ist, wer fragt. Wer protestiert, gefährdet die Ordnung. Und wer die Ordnung gefährdet, verliert seine Rechte. So einfach. So gefährlich.
Und während der Polizist glaubt, das Gesetz zu schützen, schützt er in Wahrheit ein System, das Gesetze schreibt, um sich selbst als Parasit zu erhalten – nicht um Gerechtigkeit zu schaffen. Er schützt kein Volk, sondern eine Ordnung. Eine Ordnung, die nicht fragt, ob sie gerecht ist, sondern nur, ob sie durchgesetzt wird. Und durchgesetzt wird sie – mit Pistole, Schlagstock, Pfefferspray, Knast.
Der Polizist wird so zum Lakaien der politischen Klasse, zur Schildkröte des Systems, zur seelenlosen Durchsetzungseinheit. Für politische Entscheidungen, die er nicht versteht, gegen Menschen, mit denen er nichts zu tun hat. Fremde Gesetze gegen fremde Menschen im eigenen Land. Und je länger er das tut, desto mehr verachtet er jene, die ihn an seine Menschlichkeit erinnern – die friedlich sind, die Nein sagen, die nicht gehorchen.
Er ist nicht der Freund und Helfer. Er ist der Grenzwächter der Tyrannei.
Und wie beim Soldaten geben sie ihm Orden, Prämien, Ehrenabzeichen. Doch was nützt Ehre, wenn man dabei das eigene Gewissen verkauft? Was nützt Stolz, wenn man sich dabei an der Entrechtung Unschuldiger beteiligt?
Wer sich zum Werkzeug eines Unrechtsregimes macht, ist kein Held – sondern Komplize. Und keine Uniform der Welt wäscht diese Schuld rein.