Seelenlaut
Im stillen Atem der Erinnerung
Im Andenken an Matthias
Es war kein Beschluss,
kein Vorsatz, kein Wort –
es war ein stilles Drängen aus der Tiefe,
eine Regung, zart wie ein Hauch,
die mich rief, noch einmal zu sprechen.
Denn Matthias hatte diese stille Kraft,
einem Menschen das Gefühl zu geben,
wirklich da zu sein.
Angenommen.
Gesehen – mit einem Blick,
der nicht bewertete, sondern bezeugte.
Ein Blick, der sagte: „Ich sehe dich.“
Und selbst wenn er vor vielen Menschen sprach –
wenn Worte ihn auf eine Bühne stellten,
blieb er innerlich nah.
Da war kein Heben über andere,
keine Geste des Besserwissens.
Wenn eine kritische Stimme sich erhob,
hörte er nicht mit Abwehr,
sondern mit dem gleichen Respekt,
mit dem er einem Einzelnen gegenüberstand.
Er ließ Raum –
ließ andere sprechen,
als wäre es ihr Moment, nicht seiner.
Und wer sprach,
fühlte sich nicht entgegnet,
sondern geachtet,
gehört.
Fast so,
als würde sich die Mitte verschieben
hin zu dem, der gerade sprach –
und Matthias war da,
nicht um zu glänzen,
sondern um zu halten.
Er trug in sich den stillen Wunsch,
dass die Menschen wieder mit einer Sprache zueinander finden,
die aus der Reinheit des Herzens spricht –
damit Frieden wachsen kann
und Heilung ihren Weg in die Welt findet.
Nicht, um sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen,
sondern um einen Raum zu öffnen,
in dem sich jeder gesehen fühlt,
jeder als Teil des Ganzen geachtet wird –
kein Wort verloren,
keine Seele vergessen.
Auch in seinen Gaben an die Welt,
wie dem basischen Natursalzbad,
schwang diese stille Fürsorge mit:
eine Einladung, sich zu erinnern
an die eigene innere Klarheit,
an die Würde des Körpers,
an die Heilkräfte der Natur.
Es war seine Hoffnung,
dass eine neue Zukunft wachsen möge –
eine Zukunft,
in der Glück nicht als ferner Traum gilt,
sondern als gelebte Wirklichkeit,
getragen von Verbundenheit,
von Respekt,
von leiser, unaufdringlicher Liebe.
Und in diesem Gesehenwerden
wurde etwas in einem still,
etwas konnte aufatmen,
etwas durfte einfach sein.
So, als wäre man – ohne etwas sagen zu müssen –
bereits verstanden.
Nicht, um zu vervollständigen.
Nicht, um zu berichtigen.
Sondern um jenen Raum zu öffnen,
in dem Erinnerung atmet
und Geist sich still entfaltet.
Denn das, was Matthias war,
verlangt nicht nach einem Schlusspunkt.
Es lebt fort –
wie eine leise Melodie,
die im Innersten weiterklingt,
sich aus dem Sichtbaren hinauswindet
ins Wortlose,
aus dem Persönlichen hinüber
in den Raum des Zeitlosen, des Geistigen,
wo nichts endet, sondern in neuer Weise weiterlebt.
Dies ist ein Nachklang –
ein Seelenlaut,
geboren aus Verbundenheit,
ein Gefäß für Empfindung,
in das sich Gefühl senkt
wie ein Tropfen in den stillen Morgen.
Denn Matthias war ein Mensch,
in dem Sprache lebte –
nicht bloß gesprochen,
sondern durchwirkt mit Wesen.
Nicht gedacht, sondern getragen,
nicht formuliert, sondern empfunden.
Er ließ uns spüren,
dass ein Wort eine Würde hat.
Dass ein Satz ein Weg sein kann.
Eine Frage ein Tor.
Ein Schweigen ein ganzes Weltall.
Ein Wort –
nicht bloß Laut,
sondern aus der Tiefe geatmet –
öffnet nicht nur den Mund,
sondern das Herz.
Ein Satz –
mehr als ein bloßer Zusammenhang von Zeichen –
kann ein Pfad sein,
der uns durch die Dämmerung des Verstehens führt,
uns über den Horizont des Gewohnten hinaus.
Eine Frage –
nicht das bloße Suchen nach Antwort,
sondern das tiefe Erforschen des Unbekannten –
kann ein Tor sein,
das uns in den Raum des Unausgesprochenen führt,
wo die Wahrheiten noch nicht gefasst sind
und der Geist frei ist, neue Welten zu erahnen.
Ein Schweigen –
nicht die Abwesenheit von Klang,
sondern die Fülle von Nicht-Gesagtem,
das die Tiefe des Verstehens umfasst.
Ein Raum, größer als Worte ihn fassen könnten –
eine Einladung in die Unendlichkeit des Möglichen.
Teil 1 von 2 mit gesegneten Gedanken des Seins und des Lichtes...
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