Мир сегодня с "Юрий Подоляка"
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GRETCHENS DORF
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GRETCHENS DORF
Ein älterer Mann, umringt von jungen Frauen. Darf das sein? Alles darf sein. Weil nach "dürfen" nicht gefragt wird. Keine Macht der Politischen Korrektheit. Findet heraus, was für euch stimmt. Zensiert euch nicht selbst. Wagt euch hinaus. Die Empörung zeigt nur den eingeschränkten Horizont des anderen.

Und übrigens und immer wieder: Danke, Monaco Franze. Danke, Helmut Dietl. Danke, Patrick Süskind.

An alle neuen Abonnenten, seid herzlich willkommen in unserem Dorf. Schaut euch gerne um und hört in die Audios rein und sprecht mit. Das Dorf ist 14tägig geöffnet, von Montag bis Freitag. Und wieder ab 21. APRIL. Die nächste Folge GRETCHEN ENTSCHWÄRZT gibt es am 22. APRIL.

SCHÖN, IHR ALLE, DASS ES EUCH GIBT. HALTEN WIR GEIST UND HERZ OFFEN.

EUER GRETCHEN ❤
"Wir fühlten alle, wie tief und furchtbar die äußeren Mächte in den Menschen hineingreifen können, bis in sein Innerstes, aber wir fühlten auch, dass es im Innersten etwas gab, das unangreifbar war und unverletztbar."

Zitat aus Anna Seghers Roman "Das siebte Kreuz", den sie im Exil in Frankreich schrieb und der 1942 veröffentlicht wurde.
Ein Freigeist. Von Anfang an. Henry Miller. Nach nur zwei Monaten verließ er das College. Und schreibt 1939, warum das so war. Und benennt damit das, was heute noch gilt im Bezug auf das zerstörerische System Schule.

"Ich sah keinen Sinn darin, meinen Kopf mit Schulkenntnissen vollzustopfen. Schon in frühester Jugend konnte ich nur dann etwas lernen, wenn es für mich von vitalem Interesse war. Aus den acht Jahren meiner Schulzeit habe ich nichts an Wert für mich davongetragen. Mehr noch - mich kann man nichts lehren; ich muss alles selber herausfinden, auf meine Weise und wenn es Zeit für mich ist. Ich fürchte mich nicht davor, nichts zu wissen. Ich bin für Intelligenz, für angeborene Intelligenz, aber gegen den Intellekt und die Intellektuellen. Die Schule ist eine grausame Art von Bestrafung und ohne jeden Nutzen. Es gibt nur einen Lehrer, das Leben. "
08.04.202503:55
Ein Streit. Ein Konflikt. Eine Dissonanz. Als Aufforderung verstehen, in das eigene Innere zu leuchten. Auf Beschuldigung und Abwehr verzichten. Die Erkenntnis suchen. Konfliktkompetenz ist zu entwickeln. Nicht die Flucht antreten mit einem " Das tut mir nicht gut." Verstehen, dass ich dem Wahrhaftigen auch durch Konflikt näherkomme.
Bebilderung zu meinem obigen Text.
Szene aus dem Film " Die Welle" von Dennis Gansel. Im realen Experiment aus dem Jahr 1967 hat es lediglich 5 (!) TAGE gedauert, bis die Schüler so stramm dastanden wie auf dem Bild - bis dahin waren alle, die nicht mitmachen wollten, längst radikal ausgegrenzt worden.
27.03.202505:10
Erica wohnt nur 100 Kilometer von Bergamo entfernt. Achtung, Achtung, sie war in besonderer Gefahr. 😉Davon aber hat sie gar nichts mitgekriegt. Aber umso mehr von denen, die lauerten und Fotos schossen, um sie zu denunzieren.

https://youtu.be/jvJb9-7DoYk?si=rdWu1d3f2QWpNLku
11.04.202513:02
Krieg! Armut! Hunger! Politiker kümmert es nicht, unmenschliche Zustände zu beenden. Sie wollen lieber ungehindert duschen. Wieviel Beweise braucht es noch, um zu erkennen: Wir brauchen Anarchie!
10.04.202504:48
...und wieder ist da jemand, der nach Jahrzehnten der Freundschaft gedemütigt und als "rechtsradikal" eingeordnet wurde... ich habe das so oft nun gehört und jedes Mal erschüttert es mich. Ich will mich nicht daran gewöhnen...wie leicht erschütterbar doch vermeintlich stabile Freundschaften sind. Es war ein gutes Gespräch mit Sabine. Seid gerne dabei.

https://youtu.be/VHcGhjp_F0g?si=MPu4YShEstHICqFY
09.04.202504:30
Chaos? Eine Ordnung, die wir erstmal nicht erkennen. Es ordnet sich für uns. Selbst im größten Chaos. Und wohin ordnen wir uns? Wohin lenken wir unsere Konzentration? Wir können es entscheiden. Immer.
Und weißt du was mein Leben will,
hast du es schon verstanden?
Wie eine Welle im Morgenmeer
Will es, rauschend und muschelschwer,
An deiner Seele landen...

Heißt es in dem Rilke-Gedicht "Mein Leben ist wie leise See...

Dazu stelle ich einen See, der mir das Meer ist, den Starnberger See, an dem ich hunderte Male gewesen bin, mich mit seiner Tiefe verbindend, ihm lauschend. Und es ziehen auch die Gedanken hin zu den Menschen. An welcher Seele können wir landen, wer kann an meiner Seele landen? Und wann weiß ich das? Wie kann ich den Raum dafür schaffen?
28.03.202506:19
Denn siehe, es reicht nicht, zum großen Krieg gegen ein Virus zu blasen, nein, jetzt geht es weiter mit dem nächsten Kriegsgetrommel. Man muss sich schämen angesichts unserer Vergangenheit. Sind einst Millionen Menschen umsonst gestorben? Hat es nicht gereicht? Jeder Krieg ist ein Todeskult. Den früheren Toten zu Ehren und den heutigen und in Würdigung aller Lebenden braucht es ein entschiedenes Nein zu allen bellizistischen Bestrebungen.

Dass es soweit gekommen ist in den letzten Jahren und bis heute hat unter anderem auch mit einer NS-Aufarbeitung zu tun, die nicht genug gegriffen hat. Und die dringend neue Wege braucht. Das Gerede vom „Schuldkult“ führt in die falsche Richtung. Es darf kein Schlussstrich gezogen werden. Stattdessen geht es darum, das NS-Gedenken aus ritueller Erstarrung zu lösen und immer neu aufzuzeigen, dass der Mensch anfällig ist für Verführung und Manipulation.

Dazu habe ich mir ausführlichere Gedanken gemacht – zu finden auf dem Portal des Onlinemagazins Corrigenda, das ich euch grundsätzlich empfehle, da es in seinen Texten den Zeitgeist klug, andersperspektivisch und vielseitig reflektiert. Hier der Link zu meinem Essay: https://www.corrigenda.online/kultur/vergangenheitsbewaeltigung-das-museale-muss-dem-lebendigen-weichen

Und hier ein Auszug daraus:

Die Aufarbeitung darf nicht im Sinne einer nächsten Geschichtsstunde laufen, sondern das NS-Regime muss auf emotionaler Ebene vermittelt werden. Und zwar nicht nur das Grauen und die Schrecken. Es ist wesentlich zu verstehen, dass die Mehrheit begeistert von Hitler gewesen ist und auch von der Idee, ein auserwähltes Volk zu sein und selbst Teil dieser Vision zu sein. Der amerikanische Lehrer Ron Jones machte dazu im Jahr 1967 ein Experiment, das unter dem Titel „Die Welle“ bekanntgeworden ist. Er installierte im Schulalltag sozusagen ein „Drittes Reich“ – ohne dass den Schülern das zunächst klar war. Es wurde ganz normal, dass beispielweise jeder jeden verpetzte – wie es hieß, zum Wohle der Gemeinschaft. Das Experiment ist umstritten, und es braucht keine Wiederholung dessen, aber es braucht Hintergrundwissen zu Psychologie und Propaganda.

Zudem ist auch wichtig zu verstehen, dass die NS-Zeit nicht etwas „Fernes“ ist, sondern dass der Mensch immer auch verführbar ist für „große Ideen“ und Manipulation. Hier könnte man mit Jugendlichen Schatten- und Bewusstseinsarbeit machen, und das bereits an Schulen. So ließe sich der Aufarbeitung eine neue Lebendigkeit geben.

Ohnehin, wie nahe lassen wir das, was gewesen ist, an uns heran? Lebt auch in uns ein möglicher Faschist, der ausbrechen könnte? Vielleicht haben wir mit den Menschen des NS-Regimes mehr zu tun als uns lieb ist? Inwiefern sind wir selbst verführbar für Propaganda und Totalitarismus? Haben doch zuletzt die Pandemie-Jahre gezeigt, wie anfällig eine Gesellschaft ist, in eine Unmenschlichkeit zurückzufallen, die auf staatlich legitimierter Hetze und Ausgrenzung basiert. Das übrigens ist keine Gleichsetzung, sondern die Beschreibung von offensichtlichen Parallelen unter freilich völlig anderen Umständen. Nur weil niemand in Konzentrationslager verfrachtet wurde, ist die Brutalität während der Corona-Ära nicht weniger wahr.

Die stagnierende Aufarbeitungskultur könnte also durch Selbstreflexion eine neue Ausrichtung bekommen. Das Zulassenkönnen der eigenen Abgründe und nicht der Finger, der auf das Gegenüber gerichtet ist; also diese Sache mit dem Balken und dem Splitter.

Und noch etwas fehlt. Das Entscheidende überhaupt. Thematisiert haben Margarete und Alexander Mitscherlich das bereits in ihrem 1967 erschienenen Werk „Die Unfähigkeit zu trauern“. Statt zu fühlen, was die Grauen des Nationalsozialismus bedeuten, hat man sich zunächst in die Verdrängung gerettet und später auf die kognitive Ebene der Erinnerungsarbeit. Doch immer noch sind viel zu viele Tränen ungeweint.
27.03.202504:45
In Würde kommunizieren. Das Hingerotzte ist nicht hinzunehmen. Ein Bewusstsein über das, was man in den Dialog bringt. Klarheit evoziert Präzision. Sich in die Debatte stellen heißt, den Widerspruch zu wollen. Das heißt auch das Eigene des Anderen zu wollen
Vor wenigen Tagen in einer Buchhandlung entdeckt. So wohltuend. Der Geist Heisenbergs, der in seine Worte verwoben ist, hat viel erhellende Kraft. In seinem letzten Aufsatz dieser Sammlung geht er, wie wir es auch bei Schiller vorfinden, auf die Verknüpfung von Wahrheit und Schönheit ein. "Pulchritudo splendor veritatis" - die Schönheit ist der Glanz der Wahrheit. Ihm zufolge kann das auch so gedeutet werden, dass der Forscher die Wahrheit zuerst an diesem Glanz, an ihrem Hervorleuchten erkennt. Wie anders doch sein Wissenschaftsverständnis, hier geht es lang. Weg von den korrupten Abgründen von Drosten, Fauci und Co. Was sie betreiben, ist Verbrecherschaft, keine Wissenschaft.

Hier noch ein Zitat aus dem Heisenberg-Buch: "Die Seele erschrickt, sie erschauert beim Anblick des Schönen, da sie spürt, das etwas in ihr aufgerufen wird, das ihr nicht von außen durch die Sinne zugetragen worden ist, sondern dass in ihr in einem tief unbewussten Bereich schon immer angelegt war."
10.04.202503:52
Welchen Erzählungen können wir trauen? Was ist Trug? Was überhaupt können wir wissen? Wer erzählt was warum? Der Zweifel ist und bleibt wichtig. Es könnte immer auch anders gewesen sein.
08.04.202517:55
"Maischberger“ heute am 8.4.2025. Ich werde nicht schauen. Und es auch nicht bedauern. In der Vorschau lese ich das:
" Viele kennen ihn als gefeierten Star am Schlagerhimmel. Roland Kaiser bezieht auch politisch Stellung. Seit 2002 ist er Mitglied der SPD und Olaf Scholz übergab ihm damals persönlich sein Parteibuch. Bis heute stehen die beiden in Kontakt. In der aktuellen Ausgabe von „Maischberger“ spricht Kaiser über seinen Blick auf die Gesellschaft. Dabei findet er deutliche Worte: „Es fehlt den Politikern manchmal an Achtung und Respekt, wie ich finde, weil sie miteinander umgehen, wie es sich eigentlich nicht gehört.“

Hier haben wir wieder ein typisches Beispiel. Ein Künstler, der selbst keinen Respekt zeigte, gegen ungeimpfte Menschen, tritt moralisch auf. Diese unfassbare Selbstgerechtigkeit. Blindheit. Null Reflexion. Im November 2021 war er bereits bei "Maischberger" zu Gast und äußerte sich wie folgt: Menschen mit einer Impf- Ablehnung würden an ihn bisweilen "die abstrusesten Argumente" herantragen. Er habe dafür kein Verständnis. Schließlich habe er selbst noch nie negative Auswirkungen nach Impfungen gehabt: "Ich bin in vielen Bereichen geimpft worden als Kind, so wie viele andere Menschen auch. Uns geht's allen gut, wir hatten keine Langzeitwirkungen." ( Bei soviel Unkenntnis muss ich fast schon lachen). Nach Ansicht des Sängers trage jeder Bürger eine gesellschaftliche Verantwortung, die bei der Impfung offensichtlich werde. "Ich muss solidarisch sein mit anderen Menschen, das trifft auf alle Leute zu". Bei seinen Konzerten galt zuletzt meist die 2G-Regel.

Brav mitgemacht, bis heute nichts hinterfragt. Der Klassiker. Die Ignoranz lebt weiter, die Verachtung für uns auch. Ich schreibe das nicht anklagend, sondern es beschreibt den Zustand in der sich postpandemisch wähnenden Gesellschaft schlichtweg treffend.
07.04.202504:37
Alles ist gleichzeitig da. Der Aufbruch, die Zuversicht. Ebenso wie der Schmerz und das Leiden, das während der politischen Pandemie entstanden ist und weiter wirkt. Unter anderem der zunehmende selektive Mutismus bei Kindern und Jugendlichen. Nicht mehr sprechen können. Die Sprachlosigkeit existiert auch da, wo Menschen miteinander sprechen. Vielerorts werden lediglich Laute ausgetauscht, aber am Wesentlichen wird vorbeigeredet. Wie das überwinden?
28.03.202505:06
Selbstreflexion. Üben. Weiter üben.
Die Wahrheit hat keine Stunde. Ihre Zeit ist gerade dann, wann sie am unzeitgemäßesten erscheint.

ZITAT Albert Schweitzer
BILD Brooke Shaden

Sprechen wir aus!
Was niemand hören will!
Fassen wir uns ein Herz!
Um wahrhaftig miteinander leben zu können.
11.04.202504:19
Menschen umstellen andere mit ihren Erwartungen. Wie etwas zu sein hat. Aber niemand hat das Recht dazu. Auch hier klar kommunizieren und für sich einstehen. Zugleich sich selber sehen mit Erwartungen, die man an andere hat. Niemand muss so sein, wie wir uns das vorstellen. Wenn wir darauf bestehen, ist es ein ständiger Konflikt mit der Realität.
09.04.202507:13
Jeder ist verantwortlich. Indem Du für die Wahrheit einstehst, stellst Du Dich dem kollektiven Lügen entgegen. Du nährst damit die Ebene des Trugs und der Täuschung nicht. Es ist jedes Mal Deine Entscheidung. In vielen Alltagssituationen. Wer nicht für die Wahrheit einsteht aus Angst vor Dissonanzen oder davor, nicht mehr gemocht und ausgegrenzt zu werden, unterstützt weiter das lügnerische System. Es ist wichtig, sich das im Bewusstsein zu halten. SELBSTZENSUR UNTERSTÜTZT DEN WAHN.

Im Video ein Statement von Larken Rose. Ein überzeugter Anarchist. Seine Bücher sind wegweisend.
08.04.202504:49
Jens wurde schon früh ausgegrenzt, von Mitschülern regelrecht gejagt. Während der politischen Pandemie Außenseiter zu sein, schreckte ihn nicht. Und doch tat ihm weh, was rund um ihn geschah. Nach all den Grausamkeiten wieder zueinanderfinden? Ja, das geht, sagt Jens. Ein wohltuendes Gespräch zur Ermutigung. Seid dabei, sagt es weiter.


https://youtu.be/0j8BDuex2wA?si=7ozJ0ADR3wxN1Emz
Hier wird die Venus geboren. Von Botticelli interpretiert. Lasst uns dorthin blicken, auf alles, was geboren werden will. Was kannst Du gebären?

Am Montag, 7. APRIL bin ich wieder zurück. Von Herzen froh über euch.

Euer GRETCHEN ❤️

gretchenschindler@proton.me
27.03.202509:57
Karl Jaspers. Es lohnt sehr die Beschäftigung mit seinen Werken. Er dachte gegen die Täuschungen der bundesrepublikanischen Gesellschaft an. Er, der als Philosoph der Wahrheit galt - die vielen weh tat. Er beschönigte nichts, auch nicht seinen Lebenslauf. Weil er ein gutes Beispiel auch gibt für Selbstreflexion, hier ein Auszug aus "Mein Weg zur Philosophie":

"Als Schüler des Oldenburger humanistischen Gymnasiums in den neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts geriet ich in Konflikt mit der Schulleitung. Ich verweigerte gegenüber der unvernünftigen Anordnung eines Lehrers den blinden Gehorsam. Ich trat ferner in keine der drei Schülerverbindungen ein, weil sie ihre Mitglieder nach Standesunterschieden aufnahmen und sich gegeneinander abschlossen. Vernunft und menschliche Kommunikation begehrte ich – sie blieben ein Ziel meines Philosophierens bis heute. Der Direktor aber sah fälschlich in beiden Handlungen den Geist einer politischen Opposition. Die Lehrer wurden angewiesen, ein wachsames Auge auf mich zu haben. Die Klassenkameraden – staats- und militärfromm – hielten nicht mit mir. In den zwei letzten Schuljahren stand ich allein.

Die Einsamkeit war nun das Problem. Mein Vater pachtete eine Jagd, um mir außer der Schule eine andere Welt zu verschaffen. So lebte ich in der Natur, mit den Büchern, im Anschauen von Kunstwerken. Wohl gab die Einsamkeit Kraft aus einem sich gründenden Selbstsein heraus, aber um so leidenschaftlicher drängte ich nach der entbehrten Kommunikation, und wenn ich mich über die Lage besann und in mein Inneres blickte, dann mußte mir klar werden die verborgene Angst, die mich, ausweichend vor entschlossener aktiver Opposition, im passiven Dulden bleiben ließ. Daß ich mich zwar redlich, aber nicht heldenhaft benahm, war die früheste Erschütterung. Das Bewußtsein der Grenze des Selbstseins verwehrte den Stolz einer trotzigen Isolierung. In mein Wesen drang die Bescheidung, die als Wissen um die Endlichkeit und um die Schuld des freien Menschen mein späteres Philosophieren durchdringt.

Damals war mein Verhalten das erste Mal so, wie es mir eigen blieb, nur zum Teil gerechtfertigt durch mangelnde Kraft des nie gesunden Körpers. Noch in der Zeit des Nationalsozialismus blieb das gleiche. Ich habe mich zwar innerlich frei gehalten, bin keinem Druck gewichen dadurch, daß ich eine schlechte Handlung begangen oder ein falsches öffentliches Wort gesagt hätte, habe aber nichts im Kampfe gegen das Verbrechen getan. Ich habe unterlassen, was zu tun das Herz eingab, aber die Vorsicht verwehrte. Daher mußte ich 1945 gegenüber falschen Erzählungen in Radio und Presse, die meine vermeintlichen Taten als Vorbild verherrlichten, eine Berichtigung veröffentlichen mit dem Schluß: ich bin kein Held und möchte nicht als solcher gelten."
26.03.202514:57
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