
Lust auf Deutsch
Die Lust an unserer schönen deutschen Sprache soll hier erweckt werden. Wir gehen gemeinsam auf Spurensuche nach der Ursprache, dem Grund für die Sprachverwirrung und vielem mehr. ❤️
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Nov 19, 2024Прыкрепленая група
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23.04.202514:44
Weise Güte
Weis' und gut, wen lockt nicht das Wort?
Doch unter den Strudeln
Rasch entstürzender Flut und unter den Klippen des Lebens
Ach da verliert ihr Steuer so leicht die Vernunft und der Wille
Schwankt, uneins, von gewaltiger Noth und den Lüften getrieben,
Daß er wählt, was er oft verwirft, der Umneblung erledigt.
Rathet mir, die euch die Schule gelehrt, noch mehr, ihr des Lebens
Zöglinge, helfet mir an, sagt, wo ist zu finden das Richtscheit,
Das absondere scharf, auf das Haar, das Falsche vom Wahren!
"Wie es von innen gebeut der Natur hochheilges Machtwort,
"Übe das Recht, ja blieb auch die That verborgen von allen,
[...]
Also tönet, ich kenne die Stimme, deds göttlichen Platon
Herrlicher Ruf, so tönen ihm nach die Hallen Stoa,
Strenge verammend die Lust und die Krone nur reichend der Tugend.
Andere lächeln des Ernstes: der Mensch ist aus Sinnen gemischet
Und aus Vernunft: Verathe die beyden, mit Weisheit versteht sich,
Daß du nicht über dich selbst, dich zu hoch anstrebend, vermessest!
Gieb dem Vergnügen ihr Theil und der Lust! was den Sinnen gebührte,
Was der Vernunft, haushalterisch ordn' es und nütze das Leben,
Das hinfleucht wie ein Strom und zurück, ungenossen, nicht kehret
- Schulen geben mir Worte; lebendiger lehret das Leben,
"Ruft ein vielfacherfahrener Mann" auf das drängende merke! [...]
Frey und ehrlich geliebt, und so, wie geliebt, auch getrieben!
Besser als kritischer Imperatif und grübelndem Spitzsinn
Lehrt einfältiger Sinn und des Herzens feste Geradheit,
Wenn ihr euch diese bewahrt, euch bewahren das selige Kleinod.
(Karl Philipp Conz, 1762 – 1827,
deutscher Dichter, Schriftsteller und Gelehrter)
Stark gekürzt, findet man hier!
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Weis' und gut, wen lockt nicht das Wort?
Doch unter den Strudeln
Rasch entstürzender Flut und unter den Klippen des Lebens
Ach da verliert ihr Steuer so leicht die Vernunft und der Wille
Schwankt, uneins, von gewaltiger Noth und den Lüften getrieben,
Daß er wählt, was er oft verwirft, der Umneblung erledigt.
Rathet mir, die euch die Schule gelehrt, noch mehr, ihr des Lebens
Zöglinge, helfet mir an, sagt, wo ist zu finden das Richtscheit,
Das absondere scharf, auf das Haar, das Falsche vom Wahren!
"Wie es von innen gebeut der Natur hochheilges Machtwort,
"Übe das Recht, ja blieb auch die That verborgen von allen,
[...]
Also tönet, ich kenne die Stimme, deds göttlichen Platon
Herrlicher Ruf, so tönen ihm nach die Hallen Stoa,
Strenge verammend die Lust und die Krone nur reichend der Tugend.
Andere lächeln des Ernstes: der Mensch ist aus Sinnen gemischet
Und aus Vernunft: Verathe die beyden, mit Weisheit versteht sich,
Daß du nicht über dich selbst, dich zu hoch anstrebend, vermessest!
Gieb dem Vergnügen ihr Theil und der Lust! was den Sinnen gebührte,
Was der Vernunft, haushalterisch ordn' es und nütze das Leben,
Das hinfleucht wie ein Strom und zurück, ungenossen, nicht kehret
- Schulen geben mir Worte; lebendiger lehret das Leben,
"Ruft ein vielfacherfahrener Mann" auf das drängende merke! [...]
Frey und ehrlich geliebt, und so, wie geliebt, auch getrieben!
Besser als kritischer Imperatif und grübelndem Spitzsinn
Lehrt einfältiger Sinn und des Herzens feste Geradheit,
Wenn ihr euch diese bewahrt, euch bewahren das selige Kleinod.
(Karl Philipp Conz, 1762 – 1827,
deutscher Dichter, Schriftsteller und Gelehrter)
Stark gekürzt, findet man hier!
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23.04.202509:15
📜 Die Wörterbücher verraten es längst:
Campe sieht in moralisch nichts anderes als ein Abbild des:
„sittlich guten oder bösen Verhaltens“, eine Sichtweise, die schon damals künstlich, ja sogar fragwürdig wirkte. Moral wurde durch „Pflichtenlehre“ ersetzt.
Ein Wort, das den Zeigefinger gleich mitliefert.
Eduard Engel bezeichnet Moral schlicht als:
„Sittlichkeit, Tugend, Sittengesetz; Pflichtgesetz; Pflichtbewußtsein; Rechtsgefühl.“
Doch dieses Pflichtbewußtsein ist nicht angeboren, es ist anerzogen, auferlegt, eingeimpft.
Für freie Geister ist dies ein schmerzhafter Irrweg. Denn wie Nietzsche in „Der Antichrist“ sagt:
„Unterschätzen wir dies nicht: wir selbst, wir freien Geister, sind bereits eine »Umwerthung aller Werthe«, eine leibhafte Kriegs- und Siegs-Erklärung an alle alten Begriffe von »wahr« und »unwahr«."
🎭 Moral ist eine Bühne für Schauspieler
Moral funktioniert nicht ohne Zuschauer. Sie verlangt Bekenntnis, sie fordert ein öffentliches Spiel. Moral will Beurteilung, Rechtfertigung, Anpassung. Sie ist ein gesellschaftlicher Vertrag, geschlossen zwischen Angst und Unterordnung.
Dabei wird die Moral oft mit Ethik verwechselt ein schwerwiegender Fehler.
⚡️Ethik stammt vom griechischen ethos (Athos?), welches nicht nur Brauch oder Sitte, sondern auch Charakter bedeutet. Sie ist keine äußere Vorschrift, sondern ein innerer Maßstab und zeugt von der Achtung vor dem Leben.
⚡️Werte sind die innerliche Richtlinien, die dem Handeln vorausgehen.
⚡️Tugenden schließlich sind die gelebten Werte – Mut, Gerechtigkeit, Wahrhaftigkeit, Liebe.
🔥Moral hingegen ist ein Urteil. Ein Gesetz, welches sich nicht mit dem Herzen abgleicht, sondern mit der äußeren Ordnung. Ein Werkzeug ohne Gewissen, ein Richter der gerufen wird wenn die innere Trautheit fehlt.
Wie Nietzsche in "Genealogie der Moral, Zweite Abhandlung" schreibt:
„Das, was durch die Strafe im Großen erreicht werden kann, bei Mensch und Tier, ist die Vermehrung der Furcht, die Verschärfung der Klugheit, die Bemeisterung der Begierden: Damit zähmt die Strafe den Menschen, aber sie macht ihn nicht „besser“, — man dürfte mit mehr Recht noch das Gegenteil behaupten."
Und wenn wir fragen, was uns heute fehlt, dann ist es nicht nur Moral, sondern Mut und unsere uns ursprüngliche Lebensweise. Mut zur Wahrheit, Mut zur Eigenverantwortung, Mut zur gelebten Freiheit und dies alles in unserer Weise.
Die Moral ist der Schatten, den das Licht des freien Geistes endgültig vertreibt.
Denn wer sich seiner inneren Werte gewahr ist, braucht keine fremde Moral.
🎯 Verdichtet:
Moral ist nicht Sitte.
Sittlichkeit ist mittlerweile der moralische Deckmantel der Macht.
Die Sitte – oder vielleicht die alte Weise –
das Natürliche, das Gewachsene –
hat die Kraft uns zu verbinden und kann das Gegenstück zur fremden Moral sein.
Es sind die Sitte, die Weise und der Mut, die wir verloren haben.
Die uns vertraute Weise.
Ein uraltes Wort.
(wīsa, ahd., nhd. Weise, Maß, Brauch, Sitte, Handlungsweise, Melodie, Art und Weise)
Diese Weise zu leben
ist ein Schritt, ein Schritt
der uns zurückführt zu uns selbst.
Zu Teil 1 von 2
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Campe sieht in moralisch nichts anderes als ein Abbild des:
„sittlich guten oder bösen Verhaltens“, eine Sichtweise, die schon damals künstlich, ja sogar fragwürdig wirkte. Moral wurde durch „Pflichtenlehre“ ersetzt.
Ein Wort, das den Zeigefinger gleich mitliefert.
Eduard Engel bezeichnet Moral schlicht als:
„Sittlichkeit, Tugend, Sittengesetz; Pflichtgesetz; Pflichtbewußtsein; Rechtsgefühl.“
Doch dieses Pflichtbewußtsein ist nicht angeboren, es ist anerzogen, auferlegt, eingeimpft.
Für freie Geister ist dies ein schmerzhafter Irrweg. Denn wie Nietzsche in „Der Antichrist“ sagt:
„Unterschätzen wir dies nicht: wir selbst, wir freien Geister, sind bereits eine »Umwerthung aller Werthe«, eine leibhafte Kriegs- und Siegs-Erklärung an alle alten Begriffe von »wahr« und »unwahr«."
🎭 Moral ist eine Bühne für Schauspieler
Moral funktioniert nicht ohne Zuschauer. Sie verlangt Bekenntnis, sie fordert ein öffentliches Spiel. Moral will Beurteilung, Rechtfertigung, Anpassung. Sie ist ein gesellschaftlicher Vertrag, geschlossen zwischen Angst und Unterordnung.
Dabei wird die Moral oft mit Ethik verwechselt ein schwerwiegender Fehler.
⚡️Ethik stammt vom griechischen ethos (Athos?), welches nicht nur Brauch oder Sitte, sondern auch Charakter bedeutet. Sie ist keine äußere Vorschrift, sondern ein innerer Maßstab und zeugt von der Achtung vor dem Leben.
⚡️Werte sind die innerliche Richtlinien, die dem Handeln vorausgehen.
⚡️Tugenden schließlich sind die gelebten Werte – Mut, Gerechtigkeit, Wahrhaftigkeit, Liebe.
🔥Moral hingegen ist ein Urteil. Ein Gesetz, welches sich nicht mit dem Herzen abgleicht, sondern mit der äußeren Ordnung. Ein Werkzeug ohne Gewissen, ein Richter der gerufen wird wenn die innere Trautheit fehlt.
Wie Nietzsche in "Genealogie der Moral, Zweite Abhandlung" schreibt:
„Das, was durch die Strafe im Großen erreicht werden kann, bei Mensch und Tier, ist die Vermehrung der Furcht, die Verschärfung der Klugheit, die Bemeisterung der Begierden: Damit zähmt die Strafe den Menschen, aber sie macht ihn nicht „besser“, — man dürfte mit mehr Recht noch das Gegenteil behaupten."
Und wenn wir fragen, was uns heute fehlt, dann ist es nicht nur Moral, sondern Mut und unsere uns ursprüngliche Lebensweise. Mut zur Wahrheit, Mut zur Eigenverantwortung, Mut zur gelebten Freiheit und dies alles in unserer Weise.
Die Moral ist der Schatten, den das Licht des freien Geistes endgültig vertreibt.
Denn wer sich seiner inneren Werte gewahr ist, braucht keine fremde Moral.
🎯 Verdichtet:
Moral ist nicht Sitte.
Sittlichkeit ist mittlerweile der moralische Deckmantel der Macht.
Die Sitte – oder vielleicht die alte Weise –
das Natürliche, das Gewachsene –
hat die Kraft uns zu verbinden und kann das Gegenstück zur fremden Moral sein.
Es sind die Sitte, die Weise und der Mut, die wir verloren haben.
Die uns vertraute Weise.
Ein uraltes Wort.
(wīsa, ahd., nhd. Weise, Maß, Brauch, Sitte, Handlungsweise, Melodie, Art und Weise)
Diese Weise zu leben
ist ein Schritt, ein Schritt
der uns zurückführt zu uns selbst.
Zu Teil 1 von 2
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23.04.202509:11
🧨 Die Moral – Eine Abrechnung
Moral ist ein Fremdwort, welches sich tief in unsere Sprache und unser Denken eingenistet hat. Wir eiern um dieses für uns unklare Wort herum. Es ist Zeit, Licht ins Dunkel zu bringen und die Dinge beim wirklichen Namen zu nennen.
Ins Deutsche übersetzt ist die Moral die Sittenlehre, was viele Wörterbücher bestätigen. Allerdings hat das Ganze einen gewaltigen Haken, denn es ist unvollständig.
Vor allem ist der Gebrauch des Wortes Moral in der Bedeutung der Sittenlehre ein glatter Mißbrauch durch Religion und Staat.
Kurzum, es ist wie Adelung es in seinem Wörterbuch schreibt:
„Die Lehre von der Einrichtung des Verhaltens des Menschen.“
Ein Wort also, welches uns sagt, was wir zu tun und zu lassen haben. Doch Moral hat, in der unmittelbar uns umgebenden Wirklichkeit, nichts mit echter Sitte, mit gelebtem Brauch, mit gewachsener Gewohnheit und dem Willen des Einzelnen zu tun, welchen Sinn dieses fragwürdige Wort eigentlich tragen sollte.
Moral ist ein Korsett der Autorität.
Um es nochmal überspitzt auszudrücken:
Moral ist nicht tugendhaft, sondern die Tugend in Haft.
Ein Werkzeug der Herrschenden, ganz wie Nietzsche es in „Morgenröte“ beschreibt:
„Das Gewissen, der gute Ruf, die Hölle, unter Umständen selbst die Polizei erlaubten und erlauben keine Unbefangenheit; in Gegenwart der Moral soll eben, wie angesichts jeder Autorität, nicht gedacht, noch weniger geredet werden: hier wird – gehorcht!“
Seit die Welt besteht, war noch keine Autorität willens, sich zum Gegenstand der Kritik machen zu lassen. Die Moral zu kritisieren das galt und gilt als unmoralisch.
Der Mensch an sich ist treuherzig, gutgläubig, ein sanftes und reines Wesen. Er glaubt, wenn er nach der vorgegebenen Moral handelt und dafür in Ruhe gelassen wird, tue er etwas Gutes.
Sei es in den Jahren 2020–2022, als es als unmoralisch galt, sich nicht freiwillig den „Schnutenpulli“ übers Gesicht zu ziehen, die Alten nicht vereinsamt vegetieren und verrotten zu lassen, oder in jenen dunklen Zeiten, als man Menschen, die außerhalb der kirchlich gesetzten Moral standen, kurzerhand verbrannte.
Das Wort Moral kommt, wenn man es genau betrachtet, wohl aus der Hölle. Es ist ein Mittel zur Versklavung des Geistes. Festgeschrieben in Regelbüchern, "Paragraphen" und Glaubenssätzen. Gesetze, die man zum „Allgemeinwohl“ befolgen soll, einem Allgemeinwohl, das stets über dem Wohl des Einzelnen steht. Der Sozialismus lässt grüßen.
Und wieder Nietzsche, klar und unmißverständlich in „Morgenröte“:
„Gegen die Definitionen der moralischen Ziele. – Man hört allerwärts jetzt das Ziel der Moral ungefähr so bestimmt: es sei die Erhaltung und Förderung der Menschheit; aber das heißt eine Formel haben wollen, und weiter nichts. Erhaltung, worin? muß man sofort dagegen fragen, Förderung, wohin? Ist nicht gerade das Wesentliche, die Antwort auf dieses Worin? und Wohin? in der Formel ausgelassen? Was läßt sich also mit ihr für die Pflichtenlehre festsetzen, was nicht schon, stillschweigend und gedankenlos, jetzt als festgesetzt gilt!“
Einmal mehr zeigt sich: Die Moral lebt von ihrer Unklarheit. Ihr Anspruch ist allumfassend, doch ihre Wurzel ist brüchig.
In der „Genealogie der Moral“ schreibt Nietzsche:
„Ein Thier heranzüchten, das versprechen darf – ist das nicht gerade jene paradoxe Aufgabe selbst, welche sich die Natur in Hinsicht auf den Menschen gestellt hat? Ist das nicht das eigentliche Problem vom Menschen?“
Was Nietzsche aufdeckt, ist das, was heute unter dem Deckmantel der Moral unsere Gesellschaft durchdringt: Unterordnung, Zähmung, Überwachung. Und nicht das Erblühen der Freiheit des Einzelnen.
Zu Teil 2 von 2
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Moral ist ein Fremdwort, welches sich tief in unsere Sprache und unser Denken eingenistet hat. Wir eiern um dieses für uns unklare Wort herum. Es ist Zeit, Licht ins Dunkel zu bringen und die Dinge beim wirklichen Namen zu nennen.
Ins Deutsche übersetzt ist die Moral die Sittenlehre, was viele Wörterbücher bestätigen. Allerdings hat das Ganze einen gewaltigen Haken, denn es ist unvollständig.
Vor allem ist der Gebrauch des Wortes Moral in der Bedeutung der Sittenlehre ein glatter Mißbrauch durch Religion und Staat.
Kurzum, es ist wie Adelung es in seinem Wörterbuch schreibt:
„Die Lehre von der Einrichtung des Verhaltens des Menschen.“
Ein Wort also, welches uns sagt, was wir zu tun und zu lassen haben. Doch Moral hat, in der unmittelbar uns umgebenden Wirklichkeit, nichts mit echter Sitte, mit gelebtem Brauch, mit gewachsener Gewohnheit und dem Willen des Einzelnen zu tun, welchen Sinn dieses fragwürdige Wort eigentlich tragen sollte.
Moral ist ein Korsett der Autorität.
Um es nochmal überspitzt auszudrücken:
Moral ist nicht tugendhaft, sondern die Tugend in Haft.
Ein Werkzeug der Herrschenden, ganz wie Nietzsche es in „Morgenröte“ beschreibt:
„Das Gewissen, der gute Ruf, die Hölle, unter Umständen selbst die Polizei erlaubten und erlauben keine Unbefangenheit; in Gegenwart der Moral soll eben, wie angesichts jeder Autorität, nicht gedacht, noch weniger geredet werden: hier wird – gehorcht!“
Seit die Welt besteht, war noch keine Autorität willens, sich zum Gegenstand der Kritik machen zu lassen. Die Moral zu kritisieren das galt und gilt als unmoralisch.
Der Mensch an sich ist treuherzig, gutgläubig, ein sanftes und reines Wesen. Er glaubt, wenn er nach der vorgegebenen Moral handelt und dafür in Ruhe gelassen wird, tue er etwas Gutes.
Sei es in den Jahren 2020–2022, als es als unmoralisch galt, sich nicht freiwillig den „Schnutenpulli“ übers Gesicht zu ziehen, die Alten nicht vereinsamt vegetieren und verrotten zu lassen, oder in jenen dunklen Zeiten, als man Menschen, die außerhalb der kirchlich gesetzten Moral standen, kurzerhand verbrannte.
Das Wort Moral kommt, wenn man es genau betrachtet, wohl aus der Hölle. Es ist ein Mittel zur Versklavung des Geistes. Festgeschrieben in Regelbüchern, "Paragraphen" und Glaubenssätzen. Gesetze, die man zum „Allgemeinwohl“ befolgen soll, einem Allgemeinwohl, das stets über dem Wohl des Einzelnen steht. Der Sozialismus lässt grüßen.
Und wieder Nietzsche, klar und unmißverständlich in „Morgenröte“:
„Gegen die Definitionen der moralischen Ziele. – Man hört allerwärts jetzt das Ziel der Moral ungefähr so bestimmt: es sei die Erhaltung und Förderung der Menschheit; aber das heißt eine Formel haben wollen, und weiter nichts. Erhaltung, worin? muß man sofort dagegen fragen, Förderung, wohin? Ist nicht gerade das Wesentliche, die Antwort auf dieses Worin? und Wohin? in der Formel ausgelassen? Was läßt sich also mit ihr für die Pflichtenlehre festsetzen, was nicht schon, stillschweigend und gedankenlos, jetzt als festgesetzt gilt!“
Einmal mehr zeigt sich: Die Moral lebt von ihrer Unklarheit. Ihr Anspruch ist allumfassend, doch ihre Wurzel ist brüchig.
In der „Genealogie der Moral“ schreibt Nietzsche:
„Ein Thier heranzüchten, das versprechen darf – ist das nicht gerade jene paradoxe Aufgabe selbst, welche sich die Natur in Hinsicht auf den Menschen gestellt hat? Ist das nicht das eigentliche Problem vom Menschen?“
Was Nietzsche aufdeckt, ist das, was heute unter dem Deckmantel der Moral unsere Gesellschaft durchdringt: Unterordnung, Zähmung, Überwachung. Und nicht das Erblühen der Freiheit des Einzelnen.
Zu Teil 2 von 2
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23.04.202508:56
Ihr Lieben 💞
für alle neu Hinzugekommenen:
Ich habe mich mit dem Wort Moral befaßt. Heute komme ich zu meinem Rückschluß und es wird viele Buchstaben🫣dazu geben.
Die vorherigen Beiträge dazu, werde ich noch in einem gesonderten Beitrag zusammenführen.
Danke für Eure Geduld 🙏
für alle neu Hinzugekommenen:
Ich habe mich mit dem Wort Moral befaßt. Heute komme ich zu meinem Rückschluß und es wird viele Buchstaben🫣dazu geben.
Die vorherigen Beiträge dazu, werde ich noch in einem gesonderten Beitrag zusammenführen.
Danke für Eure Geduld 🙏


23.04.202507:11
Пераслаў з:
Lust auf Deutsch

22.04.202512:46
Laut gedacht:
Nach mehrmaligem lesen des Satzes von Schottelius:
...Gott Tuit oder Teut/ und dessen Sohn Mann...
Sind also nemlich Teut und Mann die rechten Wurzelen der Wörter Teutsch und Mensch.
bekomme ich die folgende Frage nicht mehr aus dem Kopf:
Wenn "Teut" Gott ist, der "Mann" ist Gottes Sohn und gleichzusetzen mit "Mensch", dann bekommt doch die Trennung (Spaltung) von Mensch und Person eine noch ganz andere Bedeutung. Sind wir durch die Erschaffung von Personen nicht von unserer ursprünglichen Kraft als Mensch, als Gottes Sohn entwurzelt worden? Ist dies vielleicht der tiefere Hintergrund der Mensch, Person Geschichte?
Nach mehrmaligem lesen des Satzes von Schottelius:
...Gott Tuit oder Teut/ und dessen Sohn Mann...
Sind also nemlich Teut und Mann die rechten Wurzelen der Wörter Teutsch und Mensch.
bekomme ich die folgende Frage nicht mehr aus dem Kopf:
Wenn "Teut" Gott ist, der "Mann" ist Gottes Sohn und gleichzusetzen mit "Mensch", dann bekommt doch die Trennung (Spaltung) von Mensch und Person eine noch ganz andere Bedeutung. Sind wir durch die Erschaffung von Personen nicht von unserer ursprünglichen Kraft als Mensch, als Gottes Sohn entwurzelt worden? Ist dies vielleicht der tiefere Hintergrund der Mensch, Person Geschichte?
Пераслаў з:
Lust auf Deutsch

22.04.202512:46
Liebe Leser,
hier noch einmal die direkte Weiterleitung (Link 😉) zu den Textstellen der Seiten 35 und 36, von der dritten Lobrede aus dem Buch von Justus Georg Schottelius "Ausführliche Arbeit Von der Teutschen Hauptsprache" aus dem Jahr 1663, 1. Teil.
Ich habe die Ausgaben Teil 1 und Teil 2 vom Max Niemeyer Verlag Tübingen 1967.
Eine Erläuterung unter anderem dafür, warum ich Lust auf Deutsch habe und sie für die Sprache der Götter halte. 😎
Viel Freude beim deutsch sein an einem sonnigen Sonntag 💞
Schottelius Seite 35 Teil 1
Schottelius Seite 35 Teil 2
Schottelius Seite 36 Teil 1
Schottelius Seite 36 Teil 2
Schottelius Seite 36 Teil 3
Schottelius Seite 36 Teil 4
@diesprachedergoetter
hier noch einmal die direkte Weiterleitung (Link 😉) zu den Textstellen der Seiten 35 und 36, von der dritten Lobrede aus dem Buch von Justus Georg Schottelius "Ausführliche Arbeit Von der Teutschen Hauptsprache" aus dem Jahr 1663, 1. Teil.
Ich habe die Ausgaben Teil 1 und Teil 2 vom Max Niemeyer Verlag Tübingen 1967.
Eine Erläuterung unter anderem dafür, warum ich Lust auf Deutsch habe und sie für die Sprache der Götter halte. 😎
Viel Freude beim deutsch sein an einem sonnigen Sonntag 💞
Schottelius Seite 35 Teil 1
Schottelius Seite 35 Teil 2
Schottelius Seite 36 Teil 1
Schottelius Seite 36 Teil 2
Schottelius Seite 36 Teil 3
Schottelius Seite 36 Teil 4
@diesprachedergoetter


22.04.202512:44
Warum ich die deutsche Sprache als "Die Sprache der Götter" bezeichne und weitere Hinweise findet man beim stöbern.
👇
👇
22.04.202509:11
Unsere Wünsche sind Vorgefühle
der Fähigkeiten, die in uns liegen,
Vorboten desjenigen, was wir
zu leisten imstande sein werden.
Was wir können und möchten,
stellt sich unserer Einbildungskraft
außer uns und in der Zukunft dar;
wir fühlen eine Sehnsucht nach dem,
was wir schon im stillen besitzen.
So verwandelt ein leidenschaftliches Vorausergreifen das wahrhaft Mögliche in ein erträumtes Wirkliches.
(Johann Wolfgang von Goethe, 1749 - 1832)
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der Fähigkeiten, die in uns liegen,
Vorboten desjenigen, was wir
zu leisten imstande sein werden.
Was wir können und möchten,
stellt sich unserer Einbildungskraft
außer uns und in der Zukunft dar;
wir fühlen eine Sehnsucht nach dem,
was wir schon im stillen besitzen.
So verwandelt ein leidenschaftliches Vorausergreifen das wahrhaft Mögliche in ein erträumtes Wirkliches.
(Johann Wolfgang von Goethe, 1749 - 1832)
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22.04.202507:11
21.04.202516:35
Galdramaður, steht im Färöischen für Zauberer.
Wie ich finde ein fesselnder Bezug:
galan* 1, ahd., st. V. (6): nhd. singen, beschwören, bezaubern, Zaubergesänge singen;
galāri* 1, ahd., st. M. (ja): nhd. „Singer“, Zauberer;
(Quelle: Köbler und Seebold 8.Jhd.)
Demgegenüber findet sich im Etymologischen Wörterbuch des Deutschen zur Herkunft des Wortes Galan Folgendes:
Galan m. ‘Liebhaber, Verehrer’. Mitte des 16. Jhs. wird, zunächst in der höfischen Sphäre, span. galán ‘eleganter, zuvorkommender Mann, Liebhaber’, Substantivierung des Adjektivs span. galán, dann auch galano ‘stattlich, gutaussehend, geschmackvoll gekleidet, wohlerzogen’, ins Dt. übernommen, wo es anfangs den ‘elegant gekleideten Höfling’ (im Anschluß an ebenfalls aus dem Span. stammendes Gala, s. d.), seit der 1. Hälfte des 17. Jhs. den ‘vornehm auftretenden, über feine Lebensart verfügenden Liebhaber’ bezeichnet. Span. galán Adj. ist Entlehnung von mfrz. galant ‘lebhaft, munter, tüchtig’, Part. Präs. von afrz. mfrz. galer ‘sich vergnügen, ein lustiges Leben führen’
Quelle
Ich stelle also mal in den Raum:
👉 Eine Entlehnung ab dem 17. Jahrhundert aus dem Französischen und Spanischen –
wobei es das Wort bereits in ganz anderer Bedeutung im Deutschen gab.
So ist aus dem althochdeutschen Wort für "zaubern", "besingen", "beschwören" und "Zauberer" ein "Liebhaber", "Verehrer" oder "elegant gekleideter Höfling" geworden.
Eine Entlehnung der Entlehnung? 🤔😉
Wie ich finde ein fesselnder Bezug:
galan* 1, ahd., st. V. (6): nhd. singen, beschwören, bezaubern, Zaubergesänge singen;
galāri* 1, ahd., st. M. (ja): nhd. „Singer“, Zauberer;
(Quelle: Köbler und Seebold 8.Jhd.)
Demgegenüber findet sich im Etymologischen Wörterbuch des Deutschen zur Herkunft des Wortes Galan Folgendes:
Galan m. ‘Liebhaber, Verehrer’. Mitte des 16. Jhs. wird, zunächst in der höfischen Sphäre, span. galán ‘eleganter, zuvorkommender Mann, Liebhaber’, Substantivierung des Adjektivs span. galán, dann auch galano ‘stattlich, gutaussehend, geschmackvoll gekleidet, wohlerzogen’, ins Dt. übernommen, wo es anfangs den ‘elegant gekleideten Höfling’ (im Anschluß an ebenfalls aus dem Span. stammendes Gala, s. d.), seit der 1. Hälfte des 17. Jhs. den ‘vornehm auftretenden, über feine Lebensart verfügenden Liebhaber’ bezeichnet. Span. galán Adj. ist Entlehnung von mfrz. galant ‘lebhaft, munter, tüchtig’, Part. Präs. von afrz. mfrz. galer ‘sich vergnügen, ein lustiges Leben führen’
Quelle
Ich stelle also mal in den Raum:
👉 Eine Entlehnung ab dem 17. Jahrhundert aus dem Französischen und Spanischen –
wobei es das Wort bereits in ganz anderer Bedeutung im Deutschen gab.
So ist aus dem althochdeutschen Wort für "zaubern", "besingen", "beschwören" und "Zauberer" ein "Liebhaber", "Verehrer" oder "elegant gekleideter Höfling" geworden.
Eine Entlehnung der Entlehnung? 🤔😉
21.04.202516:33
Trøllabundin
(Färöisch)
Trøllabundin eri eg, eri eg
Verzaubert bin ich, bin ich
Galdramaður festi meg, festi meg
Ein Zauberer fesselte mich, fesselte mich
Trøllabundin djúpt í míni sál, í míni sál
Verzaubert tief in meiner Seele, in meiner Seele
Í hjartanum logar brennandi bál, brennandi bál
In meinem Herzen lodert ein brennendes Feuer, brennendes Feuer
Trøllabundin eri eg, eri eg
Verzaubert bin ich, bin ich
Galdramaður festi meg, festi meg
Ein Zauberer fesselte mich, fesselte mich
Trøllabundin inn í hjartarót, í hjartarót
Verzaubert bis in die Wurzel des Herzens, in die Wurzel des Herzens
Eyga mítt festist har ið galdramaður stóð
Mein Auge haftet dort, wo der Zauberer stand
(Färöisch)
Trøllabundin eri eg, eri eg
Verzaubert bin ich, bin ich
Galdramaður festi meg, festi meg
Ein Zauberer fesselte mich, fesselte mich
Trøllabundin djúpt í míni sál, í míni sál
Verzaubert tief in meiner Seele, in meiner Seele
Í hjartanum logar brennandi bál, brennandi bál
In meinem Herzen lodert ein brennendes Feuer, brennendes Feuer
Trøllabundin eri eg, eri eg
Verzaubert bin ich, bin ich
Galdramaður festi meg, festi meg
Ein Zauberer fesselte mich, fesselte mich
Trøllabundin inn í hjartarót, í hjartarót
Verzaubert bis in die Wurzel des Herzens, in die Wurzel des Herzens
Eyga mítt festist har ið galdramaður stóð
Mein Auge haftet dort, wo der Zauberer stand
21.04.202516:33
Рэкорды
24.04.202523:59
1.1KПадпісчыкаў14.04.202523:59
100Індэкс цытавання28.03.202523:59
3.8KАхоп 1 паста16.03.202510:55
297Ахоп рэкламнага паста06.02.202523:59
19.15%ER28.03.202523:59
420.63%ERRРазвіццё
Падпісчыкаў
Індэкс цытавання
Ахоп 1 паста
Ахоп рэкламнага паста
ER
ERR
Увайдзіце, каб разблакаваць больш функцый.